Was bereits im Jahr 2009 möglich war, soll auch zehn Jahre später wieder Anwendung finden, das fordert zumindest FPÖ-Chef Norbert Hofer: Tauscht man seinen Pkw, der zwölf Jahre oder älter ist, ein, erhält man einen Bonus. Vor zehn Jahren lag die Prämie bei 1.500 Euro. "Alte Stinker" aus dem Verkehr zu ziehen und die Umweltbelastung zu verringern wäre laut Hofer das Ziel der Aktion.

Bei Kritikern stößt dieser Vorschlag auf Unverständnis. So wäre es laut Verkehrsclub Österreich sinnvoller, Geld in den Ausbau des öffentlichen Verkehrs zu investieren. Mit Umweltschutz habe der Vorschlag nichts zu tun.

Eine Prämie für die Verschrottung alter Autos – das soll es laut dem FPÖ-Chef aus Umweltschutzgründen geben.
Foto: Georg Hochmuth APA

Wie argumentieren die STANDARD-User in der Debatte über die Verschrottungsprämie?

Pro von User "090319"

"Endlich eine vernünftige Forderung aus den Reihen der Politik. Die hätte schon lange von den sogenannten Klimaschützern kommen müssen, wenn es denen wirklich um den Umweltschutz gehen würde. Gerade die neuesten Dieselfahrzeuge, zugelassen nach der Norm Euro 6d-Temp und geprüft nach dem WLTP-Zyklus, sind ein abgasmäßiger Quantensprung im Vergleich mit früheren Fahrzeuggenerationen. Die emittieren teilweise weniger Schadstoffe, als sie zuvor aus der Umgebungsluft angesaugt haben. Und die sparsamen Diesel der neuesten Generation sind für unsere CO2-Bilanz der nächsten Jahre und Jahrzehnte unverzichtbar. Die Erderwärmung können wir in Österreich in keinster Weise beeinflussen, aber für unsere Umwelt, unsere nähere Umgebung, da sind wir gefragt."

Kontra von User "GWS"

"Zwölf Jahre alte Autos zu verschrotten ist Ressourcenverschwendung und Umweltbelastung. Das zwölf Jahre alte Auto meiner Frau ist optisch und technisch noch in exzellentem Zustand (und hat einen Marktwert von ca. 7.500 Euro). Das zu verschrotten wäre Irrsinn. Und hinsichtlich Treibhauseffekt ist nur der Kraftstoffverbrauch relevant – und da hat es in den letzten zehn Jahren keine wahnsinnig großen Schritte gegeben. Wenn man da beim Verkehr etwas tun will, wäre sinnvoller:

  • großzügiger Ausbau der öffentlichen Verkehrsmittel
  • großzügiger Ausbau des Radwegenetzes
  • legistische Möglichkeiten, damit sich jemand in der Garage einer Eigentumswohnhausanlage eine Steckdose legen lassen kann
  • E-Anschlüsse in Parkhäusern
  • höhere Förderung E-Autos."

Wie stehen Sie dazu?

Halten Sie eine derartige Prämie für sinnvoll? Was spricht für und was gegen eine Verschrottungsprämie? Haben Sie die Aktion im Jahr 2009 in Anspruch genommen? Diskutieren Sie im Forum! (mawa, 30.8.2019)