Bild nicht mehr verfügbar.

Immer mehr Firmen bilden ihre künftigen Führungskräfte über ein Traineeprogramm aus. Aber wie wird man zum Auserwählten, zur Auserwählten?

Foto: getty images

Christian Tauber ist Vorsitzender einer Traineevereinigung.

Foto: Ho

Rund zehn Prozent der Hochschulabsolventen starten ihre Karriere mit einem Traineeship, Tendenz steigend. Doch was kann man erwarten und wie bewirbt man sich? Mit welchem Gehalt kann man rechnen? Auskunft gibt Christian Tauber. Er ist der aktuelle Vorsitzende von Traineenet, einer Vereinigung von Trainees in Österreich.

· Für wen ist ein Traineeprogramm empfehlenswert?

"Für diejenigen, die frisch von der Uni kommen und sich noch orientieren möchten, denen noch nicht so klar ist, was sie machen wollen", erklärt Tauber. "Oder aber auch für jene, die sich Netzwerke im Unternehmen für die zukünftige Führungs- oder Expertenrolle aufbauen wollen." Das sei beim Traineeship dank spezieller Veranstaltungen, aber auch durch den Wechsel in unterschiedliche Abteilungen möglich.

· Was macht ein gutes Traineeprogramm aus?

Traineenet vergibt alle zwei Jahre einen Award an Firmen, die besonders qualitätsvolle Programme anbieten. Was laut Tauber ein solches ausmachen sollte: Rotationen in unterschiedliche Abteilungen sind vorgesehen, Schulungen und ein Mentoring werden offeriert und Netzwerkveranstaltungen angeboten. Ein Kriterium ist wenig überraschend auch eine angemessene Bezahlung. (siehe letzte Frage)

· Wie bewirbt man sich?

Man bewirbt sich klassisch mit Lebenslauf und Motivationsschreiben und hat dann meist mehrere Bewerbungsrunden zu absolvieren. "Man sollte sich keinesfalls abschrecken lassen, weil die Anforderungen hoch sind und man befürchtet, dass man ihnen nicht gewachsen ist", appelliert Tauber. "Denn die Unternehmen fordern ja nicht, dass man nach der Uni alles kann. Sie wollen ihre Trainees entwickeln."

· Was zählt bei der Bewerbung?

Traineestellen sind limitiert und die Bewerber oft zahlreich. Tauber empfiehlt daher, herauszuarbeiten, was einen als Persönlichkeit auszeichnet, vor allem wenn es unkonventionell ist. "Firmen suchen nicht mehr den klassischen Lebenslauf. Diversität ist gefragt", sagt Tauber. Er empfiehlt, "eine nette Story aus seinem Lebenslauf zu machen, jedoch authentisch zu bleiben".

· Was gilt für die Bezahlung?

Das hängt wenig überraschend stark von der Branche ab. In der Pharmaindustrie oder im Technologiebereich ist etwa mit mehr zu rechnen als beispielsweise im Tourismus oder im Handel. Durchschnittlich verdienen Trainees zwischen 32.000 und 48.000 Euro brutto pro Jahr. Als Faustregel gilt laut Tauber: "Das Gehalt sollte zumindest dem eines Direkteinsteigers entsprechen." (lib, 3.10.2019)