Ümit Vural, Präsident der Islamischen Glaubensgemeinschaft in Österreich, hat im STANDARD-Interview den Wunsch geäußert, in jedem Bundesland eine Moschee zu bauen. Die FPÖ Wien findet das zu radikal und fordert die Auflösung der IGGÖ.

Foto: Der Standard / Heribert Corn

Wien – Der neue, vorerst noch geschäftsführende Wiener FPÖ-Chef und Vizebürgermeister Dominik Nepp will die Auflösung der Islamischen Glaubensgemeinschaft (IGGÖ) prüfen lassen. Außerdem soll ihr der Status als offizielle Vertretung für alle Muslime aberkannt werden.

Anlass ist der in einem STANDARD-Interview geäußerte Wunsch des IGGÖ-Präsidenten Ümit Vural, eine größere Moschee in jedem Bundesland zu errichten. "Die IGGÖ ist unterwandert von legalistischen Islamisten, deren Ziel es ist, mit friedlichen Mitteln einen islamischen Gottesstaat durchzusetzen. Solchen Vorgängen können und dürfen wir in Wien und ganz Österreich keinen Millimeter Platz lassen", sagte Nepp.

Nepp stört sich an Plänen für neue Moscheen

Nepp erklärte, dass sich die IGGÖ in den vergangenen Jahren "zunehmend radikalisiert" habe. Vural habe etwa gegen das Kopftuchverbot für Kindergartenkinder "gewettert" und im Jänner an einem islamistischen Vernetzungstreffen in Köln teilgenommen.

"Die Forderung von Vural nach einem Bau von Großmoscheen bringt das Fass zum Überlaufen. Es besteht der ernste Verdacht, dass seitens maßgeblicher Vertreter der IGGÖ radikalislamisches Gedankengut gutgeheißen wird und dieses in Österreich weiterverbreitet werden soll", sagte Nepp, der nach der Ibiza-Affäre Heinz-Christian Strache als Wiener Parteichef beerbt hat.

Die Landesgruppe will nun die Fakten rund um die "zunehmende Radikalisierung der IGGÖ" aufbereiten und zur Prüfung den Behörden übermitteln. "Ich glaube nicht, dass sich die IGGÖ mit ihren Radikalisierungstendenzen noch auf dem Boden des Rechtsstaates in Österreich befindet", sagte Nepp. (APA, 19.11.2019)