Eine der jüngsten Sensationen am internationalen Auktionsmarkt: Mehr als 24 Millionen Euro brachte dieses in einem französischen Privathaushalt entdeckte Täfelchen des italienischen Malers Cimabue aus dem 13. Jahrhundert zuletzt ein.

Foto: 2019 The Associated Press

Wien – Der globale Kunstmarkt ist heuer in den Abschwung gerutscht: Insgesamt gingen die Verkäufe bei den drei großen Auktionshäusern Christie's, Sotheby's und Philips im ersten Halbjahr 2019 von 6,96 Mrd. US-Dollar (6,31 Milliarden Euro) auf 5,55 Milliarden US-Dollar (5,03 Milliarden Euro) zurück – ein Minus von 20,3 Prozent im Jahresvergleich. Dies geht aus dem aktuellen "Art & Finance"-Report von Deloitte hervor.

Darin analysiert das Beratungsunternehmen zum sechsten Mal den internationalen Kunstmarkt. Demnach spiegeln sich die ökonomischen Kalamitäten zusehends auch am Auktionsmarkt wider. "Kunst ist als Veranlagungsform zwar weiterhin beliebt, die globalen wirtschaftlichen Unsicherheiten wirken sich aber bremsend auf den Markt aus", heißt es in der Deloitte-Studie. "Die Stimmung hat sich eingetrübt, und das wirkt sich auch auf Investitionen in Kunst aus", so Gernot Schuster von Deloitte Österreich.

Mangelnde Transparenz

Ein Grund hierfür sei die mangelnde Transparenz am Markt, die von drei Viertel der befragten Sammler bekrittelt wird. 85 Prozent der für die Studie kontaktierten 54 Privatbanken geben die Gefahr von Geldwäsche als größtes Problem für die Marktreputation an. "Entsprechende neue Regularien können hilfreich sein", so Schuster, der dabei zugleich Augenmaß einmahnte.

Eine neue Generation von Sammlern interessiere überdies auch der soziale Aspekt, der von 65 Prozent der befragten 105 Sammler angeführt wird. "Hier schlummert viel Potenzial, das mit neuen Investitionsprodukten gehoben werden kann", unterstreicht Schuster. Selbiges gelte für technologische Innovationen: "Nun braucht es spürbare Investitionen in innovative ArtTech-Start-ups, die Blockchain, Artificial Intelligence und Data Analytics für Sammler anwendbar machen."(APA, 19.11.2019)