Stabile Aussichten ortet der aktuelle Wifo-Werbeklimaindex.

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Wien – "Die österreichische Werbekonjunktur ist stabil." Diesen Schluss zieht Angelika Sery-Froschauer, Obfrau des Fachverbands Werbung und Marktkommunikation in der Wirtschaftskammer Österreich (WKÖ), aus den aktuellen Zahlen des Wirtschaftsforschungsinstituts (Wifo). Auch wenn der aktuelle Wifo-Werbeklimaindex für die österreichische Kommunikationsbranche im Oktober 2019 zum ersten Mal in diesem Jahr leicht gesunken sei, liege er deutlich über dem Durchschnittswert der letzten fünf Jahre, so Sery-Froschauer am Dienstag in einer Aussendung.

Zwar werde die Werbekonjunktur im nächsten Quartal etwas an Schwung verlieren. Ein starker Einbruch zeichnet sich laut der Branchensprecherin momentan aber nicht ab. Auch für den Wifo-Experten Werner Hölzl deutet alles "auf ein stabiles Wachstum der heimischen Kommunikationsbranche". Die befragten Unternehmen hätten ihre aktuelle Geschäftslage zwar etwas weniger positiv als noch im Vorquartal beurteilt, aber dennoch günstig. Auch die aktuelle Auftragslage sei über dem Durchschnitt des letzten Jahres.

Gestiegener Kosten- und Preisdruck

Als auffallend bezeichnet Sery-Froschauer, dass die Entwicklung der unternehmerischen Erwartungen zur künftigen Geschäftslage und zur Nachfrage voneinander abweichen. Während die Nachfrageerwartungen für die kommenden Monate sehr optimistisch seien, beurteilten die Unternehmen die Geschäftslage der kommenden sechs Monate zurückhaltender als im letzten Quartal. Ein möglicher Grund dafür könnten der gestiegene Kosten- und Preisdruck sein, so Hölzl.

Laut Sery-Froschauer sieht sich die Werbe- und Medienbranche vor allem im Bereich IT- und Digital mit einem Mangel an qualifizierten Fachkräften konfrontiert. Für das vierte Quartal 2019 und das erste Halbjahr 2020 gehen Sery-Froschauer und Hölzl von einer stabilen Entwicklung der Werbekonjunktur aus. Erwartet wird, dass die Kommunikationsbranche etwas langsamer wächst als in den letzten Quartalen. "Das steht im Einklang mit der unternehmerischen Einschätzung der aktuellen Geschäftslage der Werbewirtschaft die auf eine geringer werdende Dynamik hindeutet", so Hölzl. (red, 19.11.2019)