Die "Hacklerpension" bringt Mehrkosten.

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Am 19. September beschloss der Nationalrat mit den Stimmen von SPÖ, FPÖ und Liste Jetzt die Wiedereinführung der sogenannten Hacklerpension: Wer 45 Jahre lang gearbeitet hat, kann mit 62 Jahren ohne Abschläge in Pension gehen. Dadurch fallen allerdings Mehrkosten an, wie die "Presse" berichtet.

Manfred Anderle, der Obmann der Pensionsversicherungsanstalt (PVA), rechnet mit 50 Millionen Euro im kommenden Jahr. Bisher haben 1400 künftige Pensionisten eine Vergleichsberechtigung anstellen lassen. Wer seinen bereits für heuer geplanten Pensionsantritt auf das Folgejahr verschiebt, bekommt dank der neuen Regelung durchschnittlich Mehreinnahmen von 214 Euro netto im Monat, hat die Arbeiterkammer anhand der Durchschnittspension von 1956 Euro brutto berechnet. Im Jahr erhalten Pensionisten, die unter die neue Regelung fallen, damit durchschnittlich 3226 Euro netto mehr.

Im Finanzministerium geht man für 2020 und 2021 von Mehrkosten knapp unter 400 Millionen pro Jahr aus, die PVA hingegen schätzt für nächstes Jahr 50 Millionen. Pensionsexperte Bernd Marin kritisierte in der "Presse" die neue Regelung: "Es gibt kaum ein Land in Europa, wo die Frühpension so exzessiv genutzt wird", erklärte er und warnte davor, "falsche Signale" zu setzen und "das Gemeinwohl zu zerstören". (red, 22.11.2019)