Michael Schickhofer: "Wos is des für a Froge?"

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Michael Schickhofer dürfte bis zuletzt nicht damit gerechnet haben, am Montagvormittag dazustehen, um von allen Parteiämtern zurückzutreten. Immer wieder ein Schulterzucken, ein Rudern mit den Händen, ein ungläubiger Blick.

Auch hatte der steirische SPÖ-Spitzenkandidat noch Reste von seiner Argumentation vom Sonntag mitgebracht, als die Roten bei der Landtagswahl auf 23 Prozent abgestürzt waren. Nämlich: In den Umfragen habe er aufgeholt. Und die steirische SPÖ habe immerhin mehr Prozente geholt als die Bundespartei. Kein Grund für personelle Konsequenzen – sagte Schickhofer am Sonntag.

Davon blieb am Montag noch der Verweis auf die schmerzlichen 19,2 Prozent bei der Nationalratswahl und auf das in der Steiermark bessere Ergebnis übrig: Die steirischen Genossen hätten gut gekämpft. Dass das alles nicht reicht, sei ihm nach einer "kurzen Nacht" aber klar geworden. Dass er die Verantwortung dafür übernehmen muss, freute ihn nicht. Das war ihm anzusehen.

Zum Schluss zeigte der Steirer aber, dass sein Land einen Politiker verliert, der die richtigen Gegenfragen stellt. Ein Journalist wollte ein Sprachbild setzen und erkundigte sich: "Wer hat die seidene Schnur überbracht?" Schickhofers Replik: "Wos is des für a Froge?" (Sebastian Fellner, 25.11.2019)