Der Tenor Peter Schreier verstarb am Mittwoch in Dresden. Das Foto stammt aus dem Jahre 2011, als er in Leipzig mit dem Internationalen Mendelssohn-Preis ausgezeichnet wurde.

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Der deutsche Opernsänger Peter Schreier ist tot. Er starb am Mittwoch nach langer Krankheit in Dresden, wie seine langjährige Sekretärin am Donnerstag mitteilte. Schreier galt als einer der führenden lyrischen Tenöre des 20. Jahrhunderts.

Der 1935 in Meißen geborene Schreier kam mit acht Jahren zum Dresdner Kreuzchor. "Diese Zeit hat mich musikalisch und persönlich geprägt", sagte er im Rückblick. Dort bekam er das Rüstzeug für den beruflichen Erfolg, lernte Ehrgeiz, Disziplin, Unterordnung und Kameradschaft: "Das ist sehr wichtig, weil man in der Musik ja auch auf Andere hören soll." In Dresden studierte er später auch Dresden Gesang und Dirigieren.

1959 stand er erstmals auf der Opernbühne – als Erster Gefangener in Beethovens "Fidelio". Drei Jahre später schaffte er den Durchbruch als Belmonte in Mozarts "Die Entführung aus dem Serail". Danach gastierte er von New York bis Mailand auf den wichtigsten Opernbühnen der Welt und wurde international ausgezeichnet. Mehr als 60 Partien hat Schreier verkörpert, war bei den Salzburger Festspielen engagiert und galt als wichtigster DDR-Exportschlager auf sängerischem Gebiet.

Im Juni 2000 trat er als Tamino in Mozarts "Zauberflöte" – seiner vielleicht wichtigsten Partie – in Berlin von der Opernbühne ab. Danach war er noch als Dirigent und Lehrer aktiv, bis auch das für seine Gesundheit zu beschwerlich wurde. Die Musik war in seinem Leben dennoch weiterhin präsent: "Ein Tag ohne Musik ist ein verlorener Tag", befand er. (APA, 26.12.2019)