Burschenschafter bei einer Veranstaltung in der Wiener Messehalle.

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Wien – Ein Teilnehmer des "Farbenbummels", der regelmäßig von Burschenschaften in ihren Verbindungsfarben vor der Uni Wien abgehalten wird, ist am Mittwoch von Gegendemonstranten körperlich angegriffen worden. Laut Polizei wurde er von zwei Personen mit Faustschlägen ins Gesicht attackiert. Die Verdächtigen wurden wegen schwerer Körperverletzung angezeigt.

Nach der Attacke versuchten die beiden Beschuldigten zu flüchten, sie wurden aber von der Polizei angehalten und festgenommen. Bei einem der beiden stellten die Beamten einen Pfefferspray sicher. Das 19-jährige Opfer wurde von der Berufsrettung in ein Krankenhaus gebracht.

Zwei Versionen einer Geschichte

Laut dem Ring Freiheitlicher Studenten (RFS) hatten 30 großteils vermummte Personen vor der Universität gewartet und seien handgreiflich geworden. RFS-Bundesgeschäftsführer Matthias Kornek spricht von einem "linksextremen, gewaltbereiten und zersetzenden Zeitgeist".

Die ÖH zeichnete ein anderes Bild: Sie spricht von Diffamierungen. "Als Kundgebungsleitung weise ich die Darstellung von Burschenschaften und FPÖ entschieden zurück. Diese wollen unseren legitimen und legalen Protest in ein falsches Licht rücken", erklärte Zissi Fritsche (Gras) vom Vorsitzteam der ÖH an der Uni Wien. Bereits am Vortag seien dieselben Personen "als Gruppe von 30 Männern grölend vor den Türen der ÖH-Räumlichkeiten aufmarschiert". (red, APA, 16.1.2020)