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Wien – Auch heuer wurde der FPÖ-Akademikerball in der Wiener Hofburg von Protesten begleitet. 1.200 Personen nahmen laut Polizei am Freitag an der Demo teil. Die Veranstalter der "Offensive gegen Rechts" sprachen hingegen mit 2.200 Personen von fast doppelt so vielen Teilnehmern. Die Polizei war mit 1.600 Beamten im Einsatz.

Die "Kronen Zeitung" berichtete am Samstag, dass Vizebürgermeisterin Birgit Hebein (Grüne) im Rahmen der Demonstration bei einer "verdächtigen Truppe" aufgetaucht sei. Hebein solle Teil einer von der Polizei kontrollierten Gruppe gewesen sein, aus deren Kreis ein Stein in Richtung eines angeblichen Ballgasts geflogen sein soll.

Fliegender Kieselstein

Die FPÖ Wien forderte am Samstag deshalb Hebeins Rücktritt und unterstellte der Politikerin "Sympathien mit dem linksradikalen Mob". Hebein selbst dementierte den Bericht bereits am Samstag: Sie habe nicht an der Demonstration teilgenommen und lehne "jegliche Form der Gewalt" ab. Sie sei auf einen Polizeikessel in der Nähe des Museumsquartiers aufmerksam geworden und habe zwischen den Beteiligten vermitteln wollen. Sie will gegen Versuche der Falschdarstellung rechtlich vorgehen.

Die Polizei stützt Hebeins Aussage: "Die Frau Vizebürgermeisterin stand mit dieser Amtshandlung nicht im Zusammenhang", heißt es aus der Landespolizeidirektion auf STANDARD-Anfrage. "Es wurden keinerlei polizeiliche Maßnahmen gegen sie gesetzt." Zur Amtshandlung selbst stellt die Exekutive fest, dass "angeblich ein kleiner Kieselstein geworfen" worden sei. (van, 26.1.2020)