Auch mit den Grünen in der Regierung wollen die Klimaaktivisten weiterprotestieren.

Foto: Matthias Cremer

Angesichts der laufenden Budgetverhandlungen forderten die Fridays for Future gemeinsam mit den Omas gegen Rechts mehr finanzielle Mittel für den Klimaschutz.

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Es waren schon einmal mehr Teilnehmer beim freitäglichen Klimastreik, aber immerhin rund 100 Schüler, Studierende und weitere Anhänger haben sich Freitagmittag vor dem Finanzministerium in der Johannesgasse eingefunden. Der Protest richtete sich dieses Mal direkt an Finanzminister Gernot Blümel (ÖVP). Die Fridays-for-Future-Aktivisten forderten finanzielle Zusagen, und überhaupt sollten die geplanten Klimamaßnahmen viel früher in Kraft treten als von der türkis-grünen Regierung geplant.

Zur wissenschaftlichen Unterstützung war die Ökonomin Sigrid Stagl angetreten. Sie betonte in einer kurzen Rede, dass es in der Klimakrise drastische Maßnahmen brauche. Der Staat müsse jetzt investieren, ansonsten würden teure Strafzahlungen anfallen. Sie forderte Finanzminister Blümel zudem auf, am internationalen Finanzmarkt aktiv zu werden. Investoren und Banken sollten davon überzeugt werden, Verantwortung zu übernehmen und etwa in ihren Portfolios auf nachhaltige Produkte zu setzen. "Damit wäre schon viel erreicht", sagte Stagl.

Grüne "Energiewende jetzt" kommt doch später

Die Aktivisten thematisierten auch die grüne Regierungsbeteiligung. Die ausgewiesene Klimaschutzpartei habe die "Energiewende jetzt" versprochen, eine ökosoziale Steuerreform sowie Klimaschutz als Quermaterie und den Abbau von Subventionen im klimaschädlichen Bereich. Doch diese Maßnahmen seien nun zum Teil auf Jahre verschoben. "Dabei muss man gar nicht ewig analysieren, es gibt längst Pläne", meinte einer der Schüler und verwies etwa auf Analysen des Umweltbundesamts.

Schülerin Jua ist enttäuscht davon, dass die Grünen in der Regierung bisher noch nichts von ihren Wahlversprechen umgesetzt haben.
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Von den Grünen sei man deshalb enttäuscht, sagte die Schülerin Jua. Auch wenn sie glaube, dass sich durch die grünen Minister in der Regierung etwas ändern werde. Das Problem sei weiterhin, dass die Politiker den Protestierenden nicht zuhören würden. Schließlich würden die Aktivisten nur dafür eintreten, bereits beschlossene Klimamaßnahmen auch umzusetzen.

Die Politik sowie Passanten auf der daneben verlaufenden Kärntner Straße versuchte man deshalb mit selbstgedichteten Songs und Slogans aufzurütteln. Vereinzelt blieben sogar ein paar stehen und fühlten sich offenbar angesprochen, als sie im Chor gefragt wurden: "Oida, heast, warum machts ihr nix?" (brun, 21.2.2020)