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Tilli Buchanan mit ihrem Anwalt Randy Richards.

Foto: AP/Leah Hogsten

Salt Lake City – In einem landesweit für Schlagzeilen sorgenden Fall ist eine Frau aus dem US-Staat Utah einem Strafprozess entgangen. Der Grund für den drohenden Prozess: Ihre Stiefkinder haben sie teilweise nackt gesehen. Tilli Buchanan habe nun einer außergerichtlichen Einigung zugestimmt, sagte ihr Anwalt Randy Richards laut örtlichen Medienberichten vom Dienstag.

Im Falle einer Verurteilung hätte sich Buchanan als Sexualstraftäterin registrieren lassen müssen. Buchanan hätte den Fall gerne vor Gericht gebracht, sagte Richards, doch er habe ihr davon abgeraten. Er gehe davon aus, dass seine Mandantin den Strafprozess verloren hätte.

Buchanan war wegen unzüchtigen Verhaltens in drei Fällen angeklagt worden, nachdem ihre drei Stiefkinder im Alter von neun bis 13 Jahren sie oben ohne gesehen hatten, als Buchanan und ihr Mann Dämmungsarbeiten an der Garage verrichteten. Die leibliche Mutter der Kinder meldete den Vorfall Anfang 2019 den Behörden.

Frauenbrüste seien unzüchtig

Der Ehemann war ebenfalls oben ohne, gegen ihn wurde jedoch keine Anklage erhoben. Beide erklärten, sich ausgezogen zu haben, um ihre Kleidung bei der Arbeit nicht dreckig zu machen. Buchanan argumentierte gegenüber der Staatsanwaltschaft, wenn ihr Ehemann seine Brust entblößen könne, dürfe sie das auch. Doch die Staatsanwälte widersprachen; Frauenbrüste fielen in der heutigen US-Gesellschaft unter unzüchtiges Verhalten.

"Das Ganze ist lächerlich", sagte Anwalt Richards. "Muss sie (oder andere Frauen) sich Sorgen machen, dass ihre Kinder sie oben ohne sehen könnten?", fragte er. Seine Mandantin habe sich in der außergerichtlichen Einigung schuldig bekannt, vor einem Erwachsenen oben ohne gewesen zu sein. (APA, AFP, red, 26.2.2020)