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Das türkis-blaue Schnellfahrprojekt ist ab Sonntag wieder vorbei.

Foto: Vogl-Perspektive Mike Vogl / picturedesk.com

St. Pölten / Linz – Die beiden Tempo-140-Teststrecken, die ÖVP und FPÖ während ihrer Regierungszeit auf der Westautobahn (A1) eingeführt haben, sind ab Sonntag, 5 Uhr Geschichte. Das Projekt wird beendet, es gilt wieder ein Limit von 130 km/h.

"Tempo 140 war ein Schritt in die falsche Richtung, weil jede zusätzliche Tonne CO2 eine Tonne zu viel ist", erklärte Umwelt- und Verkehrsministerin Leonore Gewessler (Grüne) die Rücknahme der von Vorgänger Norbert Hofer (FPÖ) umgesetzten Maßnahme. Für Gewessler steht fest: "Höhere Geschwindigkeit führt zu höherer Umweltbelastung" – und das will die Ministerin vermeiden.

Das Einhalten der bestehenden Geschwindigkeitsregeln steigere die Luftqualität und senke die Lärmbelästigung für die Menschen in der unmittelbaren Umgebung, betonte die Ressortchefin. Studien des Umweltbundesamtes zeigten, dass der Ausstoß von Stickoxiden bei der Rückkehr zur normalen Höchstgeschwindigkeit durchschnittlich um rund 14 Prozent sinkt, CO2 reduziert sich zudem um 9,4 Prozent.

Verkehrsschilder werden abmontiert

Die Asfinag wird in der Nacht auf Sonntag sämtliche Verkehrsschilder abmontieren, die bisher auf die Teststrecken mit Tempo 140 hingewiesen haben. Diese umfassten 88 Kilometer Autobahn in Niederösterreich und 32 Kilometer in Oberösterreich. Tempo 140 war seit August 2018 zwischen 5 und 22 Uhr erlaubt. Die nunmehrige gesetzliche Höchstgeschwindigkeit von 130 km/h ist nur bei optimalen Fahrbedingungen erlaubt. Laut Straßenverkehrsordnung gilt die "Pflicht zur Anpassung der Fahrgeschwindigkeit an die Straßen-, Verkehrs- und Sichtverhältnisse", weshalb etwa bei Regen oder Schneefall, bei Nebel oder auch dichtem Verkehr das Tempo anzupassen ist.

Die bisherigen Testabschnitte für Tempo 140 im Detail:

A1 Abschnitt Niederösterreich zwischen Melk und Oed

- Fahrtrichtung Salzburg: Nach der Melkbrücke bis zur Vorankündigung der Ausfahrt Oed

- Fahrtrichtung Wien: Nach der Ausfahrt Oed bis nach der Melkbrücke

A1 Abschnitt Oberösterreich zwischen Knoten Haid und Sattledt

- Fahrtrichtung Salzburg: Vom "Puckinger Berg" bis vor der Ausfahrt Sattledt

- Fahrtrichtung Wien: Nach der Auffahrt Sattledt bis zum Beginn der Überkopfanzeigen für den Großraum Linz

Der Verkehrsclub Österreich begrüßt das Aus, denn mit dem Tempo würden Spritverbrauch, Lärm, Schadstoffausstoß und klimaschädlicher CO2-Ausstoß zunehmen. Zudem seien die hohen Toleranzgrenzen in Österreich nach Schweizer Vorbild zu senken und die Tempokontrollen deutlich zu verbessern. (APA, 28.2.2020)