Elf Sturmgewehre verschwanden seit dem Jahr 2010 aus dem Besitz des Bundesheers.

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Diebstähle, Fahrlässigkeiten und Unachtsamkeit sorgten dafür, dass beim Bundesheer in den vergangenen zehn Jahren 38 Waffen oder Komponenten davon verlustig gingen. Das geht aus der Beantwortung einer parlamentarischen Anfrage hervor, die der grüne Abgeordnete David Stögmüller eingebracht hat. Auch Munition verlor das Heer, nämlich rund 4.000 Schuss.

Acht Waffen konnten wiedergefunden werden. Sie waren teilweise gestohlen worden, weil Soldaten private Geldprobleme hatten, etwa durch Spielsucht.

In den vergangenen Monaten waren vor allem in Deutschland Waffen- und Munitionsverluste zum brisanten Thema geworden. Bei Bundeswehrangehörigen und Polizisten wurden Waffen und Munition gefunden, oft in Zusammenhang mit rechtsradikalen Aktivitäten. Bei einem Mitglied des Sondereinsatzkommandos fanden Behörden etwa 50.000 Schuss, davon stammten 102 Patronen von der sächsischen Polizei. Insgesamt gingen in den vergangenen Jahren bei der deutschen Bundeswehr 58 Waffen verloren, bei den Polizeieinheiten der Bundesländer 35 Waffen.

"Sehr bedenklich"

Angesichts dieser Entwicklungen hält Stögmüller die veröffentlichten Zahlen des Bundesheers für "sehr bedenklich". Bei einigen rechtsradikalen Gruppen, die in den vergangenen Monaten enttarnt wurden, gab es Querverbindungen nach Österreich. Der prominenteste Fall wurde sogar in Wien aufgedeckt, wo ein deutscher Soldat eine Waffe am Flughafen versteckt hatte. Er hatte sich zuvor als syrischer Flüchtling registriert, der deutsche Generalbundesanwalt ermittelt wegen Terrorverdachts. (Fabian Schmid, 28.2.2020)