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War nie weg, ist aber jetzt wieder da: Lady Gaga.

Foto: AP

Lady Gaga – Stupid Love

Ab Ende der Nullerjahre war Lady Gaga einer der größten Popstars des Planeten, weil sie auf Alben wie The Fame oder Born This Way auch tatsächlich Pop in der Nachfolge von Madonna machte. Zuletzt war sie nach Ausflügen in das Krisengenre Swing als Cowgirl auf Jeanne und mit den Powerballaden ihres Hollywood-Hits A Star Is Born erfolgreich. Mit der Single Stupid Love kehrt sie zu ihren Anfängen zurück. Stupid Love ist klassische Überdruck-Plastikdisco im Zeichen von Japanese Role-Playing-Games mit Autotune für die Massen, inklusive wilder Synchrontanzeinlagen. Es ist alles wieder so schön bunt hier.

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Poppy – I Disagree

Wie die diversen Spielarten des zeitgenössischen Metal unter besonderer Berücksichtigung von Riffs der deutschen Band Rammstein etwa mit das Straßenbild Tokios vollständig durchdringendem japanischem Quietschentenpop zusammengehen, zeigt die US-amerikanische Youtuberin Poppy auf ihrem neuen Album I Disagree. Weil heute alles möglich ist, geht nun auch das zusammen: Man kann im Kinderzimmer gleichzeitig die asiatische Kultur der Niedlichkeit leben und trotzdem den Mittelfinger und das Teufelszeichen der bösen Erwachsenenwelt da draußen im Wohnzimmer entgegenrecken.

Poppy

Katie Gately – Loom

Vier Jahre nach ihrem Debüt Color legt die US-Elektronikkünstlerin Katie Gately eine düstere Folgearbeit namens Loom nach. Auf der Basis diverser sehr gern auch aus der Klassik entnommener Samples sind so tieftraurige Songs, nein, neoklassizistische Kunstlieder und Tracks entstanden, die Gately aufnahm, während sie ihre schwerkranke Mutter bis zu deren Tod pflegte. Das mag jetzt reichlich niederschmetternd klingen. Wie etwa die Stücke Waltz oder das zehnminütige Bracer beweisen, liegt in dieser Trauerarbeit aber auch eine erhebende wie gleichzeitig beunruhigende Kraft.

Houndstooth

(schach, 3.3.2020)