Grabetz startete ihre politische Karriere in der Studierendenvertretung.

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Wien – In der SPÖ Innere Stadt läuft es derzeit nicht gerade rund. Die bisherige Vize-Bezirksvorsteherin Mireille Ngosso hatte vor wenigen Tagen bei der Bezirkskonferenz keine Mehrheit als Spitzenkandidatin für die Bezirksvertretungswahlen im Herbst bekommen. Ngosso erhielt nur 45,2 Prozent der Stimmen. Sie selbst betonte im STANDARD-Gespräch, dass sie von einer Missstimmung in der SPÖ gegen sie vor der Abstimmung nichts vernommen habe. Dabei hatten die SPÖ-Gremien zuvor einstimmig Ngosso als Spitzenkandidatin vorgeschlagen. Georg Niedermühlbichler, SPÖ-Bezirkschef im Ersten, hatte Ngosso zuvor als "richtige Kandidatin" bezeichnet.

Nun ist klar, wer statt Ngosso Bezirksvorsteher Markus Figl (ÖVP) heraufordern wird: Die ehemalige ÖH-Vorsitzende Lucia Grabetz gab am Mittwoch bekannt, dass sie in die Fußstapfen ihres "großen Vorbildes" Ngosso treten wird. Der Bezirksausschuss entschied nun, wer zur Spitzenkandidatin gekürt wird. Die Basis selbst wurde nicht mehr gefragt – so sehen es die Statuten vor.

Verkehrsfreie Innere Stadt

Mit Grabetz, die ursprünglich auf Listenplatz drei gereiht war, steht nun erst recht eine Ngosso-Vertraute an der Spitze. Sie bedankte sich bei ihren Genossen für das Vertrauen und bei Ngosso für ihre "großartige Arbeit", die sie als Bezirksvorsteher-Stellvertreterin leiste. Man werde "Hand in Hand für eine lebenswerte Innere Stadt, in der der soziale Zusammenhalt großgeschrieben wird", kämpfen.

Thematisch will sich Grabetz, deren politische Karriere im Verband Sozialistischer Studentinnen und Studenten (VSStÖ) begann, auf leistbare Wohnungen und Plätze im öffentlichen Raum konzentrieren. Zur Diskussion stellte sie außerdem eine "verkehrsfreie Innere Stadt". (Vanessa Gaigg, 11.3.2020)