Symbolbild Kunsthalle (mit alter CI)

Foto: APA/HERBERT NEUBAUER

Das kulturelle Leben in Wien nimmt nach dem durch das Coronavirus erzwungenen Stillstand langsam wieder Fahrt auf. Immer mehr Museen geben ihre Eröffnungstermine bekannt. Zu Pfingsten werden u. a. das Wien-Museum Musa, die Hermesvilla, die Kunsthalle, das Kunsthaus und das Jüdischen Museum aufsperren. In manchen Häusern gilt am Eröffnungswochenende "pay as you wish" statt fixer Eintrittstarife.

Gesetzliche Grundlage fehlt

"Für die Wiener Museen stand von Anfang an fest, dass sie ehestmöglich ihre Häuser öffnen werden. Sie nehmen damit ihre gesellschaftspolitische Verantwortung wahr und setzen ein deutliches Zeichen von Solidarität mit den Menschen, die in unserer Stadt leben", hielt Kulturstadträtin Veronica Kaup-Hasler (SPÖ) am Mittwoch in einer Aussendung fest: "Nach langen Wochen, in denen man ausschließlich digitale Kunst genießen konnte, sehnen sich die Menschen wieder nach 'analoger' Kunst und Kultur, nach Auseinandersetzung mit und Inspiration durch Kunst."

In der Aussendung wurde allerdings auch darauf hingewiesen, dass seitens der Bundesregierung bis dato jede gesetzliche Grundlage zur Wiedereröffnung der Museen fehle.

Von der Hermesvilla zum Mozarthaus

Nichtsdestotrotz sind derzeit folgende Eröffnungstermine geplant: Am Freitag, dem 29. Mai, sperren das WienMuseum Musa beim Rathaus, die Hermesvilla, die Kunsthalle Wien und das Architekturzentrum auf. Im ins Musa integrierte Wien Museum – das Haupthaus am Karlsplatz ist wegen des Erweiterungsbaus sowieso länger geschlossen – und in der Hermesvilla gilt am Wochenende das Motto "pay as you wish". Anlässlich der Wiedereröffnung darf jeder Besucher und jede Besucherin die Höhe des Eintrittspreises selbst bestimmen, wurde in einer Aussendung angekündigt. Die weiteren Standorte des Wien Museums müssen geschlossen bleiben, da sie räumlich zu kleinteilig seien, um die derzeit geltenden Einschränkungen zu erfüllen. Auch in der Kunsthalle kann der Ticketpreis selbst gewählt werden.

Zwei Tage später, am 31. Mai, ist es für die zur Wien-Holding gehörenden Einrichtungen soweit. Dann sind das Mozarthaus Vienna, das Kunsthaus Wien, das Jüdische Museum und das Haus der Musik für Besucher wieder zugänglich. "Gerade jetzt, wo noch keine Touristen in der Stadt sind, bietet sich für die Wiener die Chance, unsere Museumsperlen für sich allein zu entdecken", ortete Wien-Holding-Chef Kurt Gollowitzer besondere Möglichkeiten für Interessierte.

Die Bezirksmuseen bleiben vorerst zu

Das Kindermuseum Zoom wird voraussichtlich am 1. Juli öffnen. Anders gestaltet sich die Situation bei den 23 Wiener Bezirks- und sechs Sondermuseen, die ebenfalls seit Mitte März wegen der Corona-Pandemie geschlossen halten müssen. In der Regel werden diese Einrichtungen von ehrenamtlichen Personen vor allem im fortgeschrittenen Alter geleitet, die daher zur Risikogruppe zählen und besonders geschützt werden müssen, hieß es in der Aussendung. Folglich bleiben die Bezirks- und Sondermuseen bis Ende des Sommers geschlossen und sollen erst Anfang September wieder eröffnen.

Die Museumsbesucher müssen jedenfalls bei ihrem Aufenthalt in den Einrichtungen bestimmte Sicherheitsvorkehrungen einhalten. Dazu zählen das Einhalten des Ein-Meter-Sicherheitsabstandes und das Tragen eines Mund-Nasen-Schutzes. (APA, 29.04.2020)