Schlecht geparkte E-Scooter sorgten vergangenes Jahr für viel Ärger unter den Wienern.

Foto: Matthias Cremer

In Wien-Neubau finden sich seit ein paar Tagen neue Parkplatzmarkierungen. So ist etwa in der Neustiftgasse auf einem blauen Quadrat ein weißer Scooter zu sehen. Auf der Verkehrsader im siebenten Bezirk befinden sich zwei der neuen E-Scooter-Abstellplätze. Sie sind Teil eines Maßnahmenpakets der Wiener Stadtregierung, das von Vizebürgermeisterin Birgit Hebein (Grüne) Ende vergangenen Jahres angekündigt wurde. Bei den neuen Parkplätzen handelt es sich um einen Test. Und: "Das Pilotprojekt ist auf den 7. Bezirk beschränkt", heißt es aus Hebeins Büro auf STANDARD-Anfrage.

Derzeit seien aufgrund der aktuellen Coronavirus-Krise nur wenige Scooter auf der Straße. Deshalb habe man sich entschieden, in einem ersten Schritt auch nur wenige E-Scooter-Parkplätze als solche zu markieren. Doch man habe "die Möglichkeit, flexibel zu agieren", heißt es aus dem Rathaus. Gemeinsam mit dem Kuratorium für Verkehrssicherheit wird man bis zum Herbst evaluieren, wie stark die Parkplätze angenommen werden.

Beschwerden über Scooter

Dem Maßnahmenpaket war Ende Oktober 2019 ein E-Scooter-Gipfel der Stadt vorangegangen. Damals veröffentlichte das Büro der Vizebürgermeisterin und Verkehrsstadträtin Hebein Zahlen einer vorangegangenen Evaluierung. Gezählt wurden 1.015 Beschwerden aus der Bevölkerung, die die Stadt über verschiedene Kanäle allein im Jahr 2019 erreichten. Sie waren allgemeiner Art und betrafen das unsachgemäße Nutzen der Roller.

Zu den Hauptproblemen zählten aber auch die falsch abgestellten E-Scooter: So wurden E-Scooter etwa oft auf dem taktilen Blindenleitsystem, im Bereich von Schutzwegen oder im Haltestellenbereich sowie auf Gehsteigen, die schmaler als zweieinhalb Meter sind, abgestellt. Die Hauptprobleme seien den Beschwerden zufolge einerseits das behindernde Parken auf dem Gehsteig und andererseits die Ballung der Leih-E-Scooter im innerstädtischen Raum, hieß es damals aus Hebeins Büro. (ook, 14.5.2020)