Kulturstaatssekretärin Andrea Mayer beim Treffen mit Vertretern der Kulturbranche am Freitag mit Josefstadt-Direktor Herbert Föttinger.

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Wien –Die erste große Unterredung mit der Kulturbranche seit ihrer Angelobung wird von Kulturstaatssekretärin Andrea Mayer (Grüne) positiv bewertet. "Das heutige Treffen hat gezeigt, dass es eine große Bandbreite von Fragen und auch Unsicherheiten gibt", so Mayer in einem Statement nach der Zusammenkunft mit rund 40 Branchenvertretern am Freitagnachmittag im Kulturministerium.

Die Diskussion sei aber von gegenseitiger Wertschätzung getragen gewesen. Sie bedanke sich für eine offene, sachliche Diskussion. "Die Veranstalterinnen und Veranstalter wollen spielen, wir wollen dies ermöglichen. Ich bin optimistisch, dass wir es gemeinsam schaffen", so Mayer.

Die heute aufgekommenen Anregungen und Wünsche werde man nun in die Arbeit an der geplanten Verordnung über das Wochenende mitnehmen. Die Details der Verordnung für die Abhaltung von Veranstaltungen in den nächsten drei Monaten sollen dann "Anfang nächster Woche" präsentiert werden.

"Ich werde heute zuhören"

"Es wird darum gehen, wie wir wieder öffnen", hatte die frischernannte Kulturstaatssekretärin am Freitagnachmittag vor dem Treffen mit zentralen Vertretern der heimischen Branche das Ziel der Gespräche umrissen. Schließlich soll Anfang nächster Woche die Verordnung in Kraft treten, mit der die Parameter für die Kulturbranche in den kommenden Monaten spezifiziert werden. "Ich werde heute zuhören", betonte die Staatssekretärin zudem die Bedeutung von Dialog und offener Kommunikation: "Wir wollen ganz genau wissen, was die Branche braucht."

Es sei dabei schon ein Erfolg, dass man nun an die konkreten Öffnungsschritte im Kulturbereich denken könne, hatte es vor dem Treffen zudem geheißen. "Wir sind dabei unter den Ersten in Europa", betonte Mayer. Klar sei dabei aber auch: "Wir können gesundheitspolitische Voraussetzungen nicht ignorieren." Das Ziel sei deshalb, dass man praktikable Bedingungen ermögliche und gleichzeitig den Schutz sicherstelle.

Stufenplan zur Öffnung

Der grundsätzliche Stufenplan hierfür steht bereits, sollen doch ab 29. Mai Indoor- wie Outdoor-Veranstaltungen mit bis zu 100 Besuchern möglich sein. Mit 1. Juli soll diese Grenze auf bis zu 250 Besucher und mit 1. August auf 500 respektive 1000 Besucher bei Vorliegen eines speziellen Gesundheitskonzepts steigen. "Es ist klar, dass es bei diesem Grundgerüst Fragen gibt – und deshalb sind wir heute hier", so Mayer.

Zu dem Treffen im Kulturministerium waren neben Mayer und Kulturminister Werner Kogler (Grüne) Vertreter der Szene wie Franz Patay, Geschäftsführer der Vereinigten Bühnen Wien, Kultursommer-Semmering-Intendant Florian Krumpöck, der kürzlich einen offenen Brief der heimischen Festivalleiter initiiert hatte, oder Musikvereinschef Thomas Angyan erschienen. (APA, 22.5.2020)