Liverpool – Die Feiern Tausender Fans nach dem englischen Fußball-Meistertitel von Liverpool haben angesichts der Corona-Pandemie für Verärgerung beim Klub, dem Bürgermeister und der Polizei der Stadt gesorgt. In einer gemeinsamen Stellungnahme am Samstag verurteilten sie das Verhalten und warnten vor möglichen Folgen. Bürgermeister Joe Anderson sagte dem Sender BBC, er sei frustriert, wütend und traurig.

Meisterparty...
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Party im Fluss

Die Fans hatten sich am Freitag auf einem Platz am Ufer des Mersey River zum Feiern versammelt und hinterließen reichlich Müll, der am Samstag beseitigt werden musste. 95 Prozent der Anhänger hätten sich hervorragend verhalten, sagte Anderson, "aber eine kleine Minderheit beschmutzt den Namen des Liverpool FC".

Aufräumpartie.
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Der Mannschaft von Trainer Jürgen Klopp ist seit Donnerstag der erste englische Fußball-Meistertitel seit 30 Jahren sicher. Auch Klopp hatte dazu aufgerufen, zu Hause zu bleiben. Der Klub wies in der gemeinsamen Stellungnahme darauf hin, dass es eine Siegesparade geben werde, sobald dies wieder sicher sei. "Unsere Stadt befindet sich immer noch in einer öffentlichen Gesundheitskrise, und dieses Verhalten ist komplett inakzeptabel", hieß es unter Bezug auf die Feiern. Es müsse sichergestellt werden, dass all das durch den Lockdown Erreichte nicht wieder zunichtegemacht werde.

Respekt

In einem Interview mit der "Bild" hat Klopp seinen Kollegen Pep Guardiola als den besten Fußball-Coach der Welt bezeichnet. "Von allen Trainern, die ich kenne, ist er der beste", sagte er am Samstag im Interview der "Bild" über den einst auch in Barcelona und beim FC Bayern tätigen Spanier von Manchester City.

Er selbst fände es etwas befremdlich, wenn einige Menschen ihn so nennen würden, meinte Klopp. "Ich kann nichts damit anfangen, auch wenn ich mich über die Auszeichnung der FIFA sehr gefreut habe", sagte er in Bezug auf die diesjährige Auszeichnung als bester Trainer durch den Weltverband.

Bescheidenheit

Er sei zwar die vergangenen Jahre mit Liverpool sehr erfolgreich gewesen, doch das habe er auch einem guten Trainerstab und einer exzellenten Mannschaft zu verdanken. "Wenn ich eine Stärke habe, dann ist es, gute Leute zusammenzubringen", sagte der 53-Jährige, der mit Borussia Dortmund deutscher Meister und DFB-Pokalsieger war. Mit Liverpool hat der frühere Coach des FSV Mainz 05 in der Vorsaison die Champions League gewonnen und nun die englische Meisterschaft. (APA, dpa, red, 7.6.2020)