Adele Neuhauser liest bei Glatt und Verkehrt aus Stephen Frys Bestseller "Mythos" – eine ironisch-zeitgemäße Nacherzählung griechischer Sagen. Musikalisch untermalt wird das vom Jazztrio Edi Nulz.

Antonia Renner

Die Corona-Pandemie ist naturgemäß auch für das Kremser Festival Glatt und Verkehrt ein mittelschweres Desaster – zeichnet sich ein Weltmusik-Festival doch eigentlich dadurch aus, dass Künstler aus aller Welt zusammenkommen. Das spielt es diesmal nicht. Nur mittelschwer fällt das Problem aber aus, weil bei Glatt und Verkehrt traditionell auch einige heimische Musiker auftreten.

Ein Teil des Programms konnte also gerettet werden. Statt der ursprünglich 30 geplanten Auftritte wird es nun acht geben, von Mittwoch bis Sonntag an zwei Veranstaltungsorten: der Sandgrube 13 bei den Winzern Krems (outdoor mit Regenüberdachung) und im Wirtshaus Salzstadl an der Steiner Donaulände.

Die Auftritte in Letzterem sind bereits ausverkauft – die Corona-Bestimmungen lassen nur wenig Publikum zu. Die Glücklichen dürfen sich aber nicht nur den aufgebotenen Stubnblues von Willi Resetarits und Stefan Schubert oder Hochlandmusik von den 4 Ausseer Geigern, sondern auch die Wirtshauskost munden lassen.

Alex Miksch besingt Heimatstadt Krems

Leider ausverkauft ist in der Sandgrube 13 auch das Konzert des heimischen Neo-Soul-Newcomers Lou Asril, der seine zart-melancholischen Popsongs exklusiv mit Chor aufführt. Karten gibt es noch für den sonntäglichen Auftritt von Alex Miksch. Der Mundart-Liedermacher aus Wien begibt sich auf eine Reise zu seinen Wurzeln und besingt Mit ana Toschn voi Krems den Wachauer Austragungsort. Er hat aber auch schon über St. Pödn gesungen.

Um Restkarten kann man sich nur vor Ort bemühen: am Donnerstag für die Roma-Jazz-Band Bashavel aus der Slowakei oder am Freitag für die britische Sängerin, Akkordeonistin und Tänzerin Hannah James, die als Artist in Residence in Krems weilt. Und am Samstag trägt Schauspielerin Adele Neuhauser ihre neue Musik-Text-Collage vor: Stephen Frys Bestseller Mythos, eine Nacherzählung griechischer Sagen. Untermalt wird das vom Jazztrio Edi Nulz.

(Stefan Weiss, 22.7.2020)