Zeichen und Wunder geschehen! Die Ausnahmemusikerin Soap & Skin beehrt das Popfest vermutlich gerde wegen Covid nicht trotzdem. Statt ungefähr 70 Konzerten gibt es dieses Jahr nur vier.

Foto: Elizaveta Porodina

Wien – Das Popfest am Wiener Karlsplatz ist immer voller Debüts. Bands und Acts, die dort zum ersten Mal spielen, die mittlerweile jährlich wechselnden Kuratoren (dieses Jahr: Esra Özmen von der Kombo EsRap und Herwig Zamernik alias Fuzzman). Heuer kommt noch einmal exklusiv als Stargast Corona dazu.

Statt Pi mal Daumen 70 Konzerten gibt es heuer also nur vier. Ja, vier. In der Karlskirche, die immerhin aus Dank an eine überstandene Pest erbaut wurde, werden an zwei Abenden jeweils ein Headliner plus Anheizeract an den Altar treten.

Was zum nächsten Debüt führt, einem längst überfälligen: Erstmals gibt sich die Künstlerin Soap & Skin die Ehre, nachdem sie sich dem Vernehmen nach mehrere Jahre umsonst bitten ließ. Warum gerade jetzt? Co-Kurator Zampernig mutmaßt: "So seltsam das auch klingen mag, ein wenig ist das wohl auch Covid-19 zu verdanken, denn normalerweise wäre ihr heuriges Jahr schon längstens komplett verplant gewesen." Soap & Skin, die sich bereits auf ihrem letztem Album dem Trostspenden verschrieben hat, passt natürlich auch inhaltlich gut.

FM4-Stream

Die Wahl auf die anderen Acts, den Liedermacher Voodoo Jürgens, die "urbanen Metafolkloristen" Hirsch Fisch und die Cellistin Marie Spaemann, fiel, weil sie laut Özmen alle auf ihre Weise bestens in die Karlskirche passen und für den Sountrack zum Ausnahmezustand sorgen werden. Den Rest des Programms, an dem das kuratorische Duo gearbeitet hat, werden wir nächstes Jahr hoffentlich wieder in gewohnter Form erleben; die Kuratoren bleiben dem Festival 2021 erhalten.

Alle, die keine Karten mehr für die zweitägige Popmesse via popfest.at, wo sie zwar gratis aber streng limitiert erhältlich sind, ergattern, können sich das Mini-Popfest auch in ausgewählten Programmkinos oder via FM4-Stream einbauen.

Wenigstens wird dieses Jahr der Musikgenuss nicht vom Fressbudenaufkommen überschattet. Das könnte man beibehalten! (abs, 22.7.2020)