Der Iran hat ausländische Cyberangriffe und Sabotageakte als Ursache für eine Serie von Bränden im Land zurückgewiesen. "Die Brände in den letzten Wochen haben damit nichts zu tun", sagte Außenamtssprecher Abbas Mussawi am Donnerstag. Im Sommer gab es laut Mussawi schon immer Brände.

Ob auch die Explosion in einem Labor für die Herstellung und den Test von Zentrifugen in der Atomanlage Natans kein Cyber-Angriff oder Sabotageakt gewesen sei, wollte Mussawi nicht konkret beantworten. "Cyber-Angriffe gegen den Iran gibt es täglich, das ist nichts Neues, aber die werden von unseren IT-Expertenteams stets abgewehrt und neutralisiert", sagte der Sprecher laut der Nachrichtenagentur Mehr.

"Beachtliche Schäden"

Die Explosion in Natans hatte nach Angaben der iranischen Atomorganisation "beachtliche Schäden" angerichtet. Diverse Geräte sollen beschädigt oder komplett zerstört worden sein und somit auch die Arbeit in der Anlage selbst "verlangsamt" haben. Die genaue Ursache der Explosion wurde aus sicherheitstechnischen Erwägungen geheim gehalten.

In den vergangenen Wochen hat es im Iran mehrere Explosionen und Großbrände gegeben. Betroffen waren außer der Atomanlage Natans auch das Militärlager Parchin im Osten Teherans, eine Klinik im Norden der Hauptstadt, eine Fabrik in einem Teheraner Vorort, ein Petrochemiekomplex im Südwestiran und ein Kraftwerk im Zentraliran. Besonders bei den Explosionen in Parchin und Natans gab es Spekulationen über ausländische Sabotageakte, die jedoch nicht belegt werden konnten. (APA, 23.07.2020)