Rudolf Anschober überarbeitet das Solidaritätsprämien-Modell in Richtung des Vorschlags der Gewerkschaft.

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Angesichts der Corona-Arbeitsmarktkrise soll das AMS-Solidaritätsprämien-Modell forciert und die entsprechende Richtlinie des Arbeitsmarktservice überarbeitet werden. "Aktuell wird bereits an der Vorbereitung der Umsetzung des Modells gearbeitet", erklärte Sozialminister Rudolf Anschober (Grüne) am Dienstag in einer Aussendung.

Vorschlag der Gewerkschaft

Beim aktuellen Solidaritätsprämienmodell gibt es eine Förderung vom AMS, wenn Arbeitskräfte ihre Normalarbeitszeit reduzieren wollen und das Unternehmen dafür eine neue Arbeitskraft einstellt. Die Gewerkschaft GPA-djp hat eine Erweiterung des Modells unter dem Schlagwort "Arbeitszeitmodell 90 für 80" vorgeschlagen. Demnach sollen vier Mitarbeiter ihre Arbeitszeit auf 80 Prozent können, wenn dafür ein neuer Mitarbeiter aufgenommen wird. Der Verdienst werde dabei nur auf 90 Prozent verringert, die Sozialversicherungsleistungen (etwa Pensionsansprüche oder Ansprüche auf Arbeitslosengeld) würden sich am bisherigen Gehalt orientieren. Die Differenz soll das AMS tragen.

Anschober und Vizekanzler Werner Kogler (Grüne) befürworten das von der GPA vorgeschlagene "Arbeitszeitmodell 90 für 80". Das bisherige AMS-Solidaritätsprämien-Modell ist bisher relativ wenig genutzt worden. Im Jahr 2019 wurden insgesamt 389 Personen bzw. Teilnehmer über das Modell gefördert. Dafür wurden insgesamt 3,2 Millionen Euro ausgegeben. (APA, 4.8.2020)