September und Oktober sind traditionell stark besetzte Wettkampfzeiten – es ist über Jahre etabliert, wer im Frühjahr und wer im Herbst veranstaltet. Gab es Kontakte oder Gespräche mit anderen Veranstaltern, um Kollisionen möglichst zu vermeiden?
Wir sind mit mehreren Veranstaltern im Austausch. Alle haben in den letzten Monaten erfahren müssen, dass sich Dinge unglaublich schnell ändern können und nichts in Stein gemeißelt ist. Der 12. September ist kein traditioneller Termin für einen anderen großen Lauf in Österreich. Innerhalb von Wien müssen wir bei der Terminfindung auf die Bedürfnisse und Verfügbarkeiten einer Großstadt Rücksicht nehmen. Wir können nicht an jedem beliebigen Wochenende einen Marathon organisieren, der die zentralen Straßen und Plätze zur Laufbühne macht. Wien ist eine Event-Stadt, und es gibt neben Laufveranstaltungen auch noch eine Vielzahl anderer Veranstaltungen, die nun in den Herbst 2021 drängen. Die Terminfindung für einen Marathon in Wien ist also kein Wunschkonzert. Wir sind von den Verfügbarkeiten der Stadt Wien abhängig.
Dazu gehört in erster Linie der Rathausplatz, die Verfügbarkeit einer Messehalle und die wohl wichtigste Verfügbarkeit – jene einer 42 Kilometer langen Strecke. Wien ist ständig in Bewegung, und alle großen Straßenbaumaßnahmen müssen berücksichtigt werden, auch der U-Bahn-Bau und die entsprechenden Bauphasen sind entscheidende Faktoren. Der 12. September war der einzige Termin, der mit der Stadt gemeinsam erarbeitet werden konnte. Normalerweise hat die VCM-Terminplanung eine Vorlaufzeit von fünf Jahren, was bedeutet, dass wir unsere Planungstermine für den VCM eigentlich schon bis ins Jahr 2025 koordiniert hatten.
Voraussichtlich werden mehr Läufe als gewohnt im Herbst 2021 stattfinden, weil in Österreich und international wohl noch weitere Marathons in den Herbst verlegt werden. Aber auch bisher gab es im Frühjahr und im Herbst an vielen Wochenenden mehrere Läufe und Triathlons, auch Marathons an aufeinanderfolgenden Wochenenden. Alle konnten gut leben damit. Die Laufszene und das Bedürfnis nach Events sind groß. Bei unseren Pop-up-Runs erzählen uns Teilnehmer, dass sie während des Lockdowns im Frühling zu laufen begonnen haben und sie nun bei Bewerben mitmachen wollen.
Entscheidend ist, dass die Laufveranstalterszene wieder auf die Beine kommt und Events wieder durchgeführt werden können. Wir sind überzeugt, dass für viele Lauf-Events Platz ist und dass die Vorfreude auf Laufveranstaltungen, bei denen man gemeinsam laufen und feiern kann, groß ist.