Autonom und elektrisch soll der U-Shift künftig durch Städte fahren.

Bild: DLR

Die Personenkapsel bietet Platz für bis zu sieben Personen.

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Das "Driveboard" soll selbstständig Güter- und Personenkapseln abholen können.

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Die meisten Fahrzeuge haben nur einen einzigen Einsatzzweck: Ein Lkw transportiert Güter, ein Bus Menschen. Werden sie nicht gebraucht, stehen sie nutzlos herum. Das kostet insbesondere in der Stadt wertvollen Platz. Das Deutsche Zentrum für Luft- und Raumfahrt (DLF) will dieses Problem mit einem fahrbaren Untersatz entschärfen, der für verschiedene Zwecke eingesetzt werden kann.

Zentrales Merkmal des U-Shift genannten Konzepts ist das "Driveboard", das von kapselförmigen Aufbauten für den Personen- oder Gütertransport getrennt ist. Das elektrisch angetriebene Driveboard soll dabei möglichst rund um die Uhr im Betrieb sein, die Kapseln können – etwa zum Ein- oder Aussteigen oder Beladen – auch länger an einem Ort verweilen.

Povozcar

Von Privat- bis Müllkapsel alles möglich

Mitte September hat das DLF einen ersten Prototyp vorgestellt. Er hat die Größe eines größeren Transporters, im Personenaufbau sollen sieben bis acht Personen Platz finden. Um auch mobilitätseingeschränkten Menschen den Zugang zu erleichtern, sind die Kapseln von Haus aus mit Rampen ausgestattet. Eingesetzt werden könnten die Fahrzeuge für Shuttle- oder Rufbusse. In der Cargokapsel können vier Europaletten oder acht der in der Logistikbranche verbreiteten Gitterwägen verstaut werden. Auch Privatkapseln oder Aufsätze für den Mülltransport seien denkbar.

Mithilfe des ersten Prototyps wollen die Forscher Erfahrungen sammeln, auch von Logistik- und Mobilitätsdienstleistern. Für das Jahr 2024 will das DLF einen zweiten Prototyp vorstellen, der bis zu 60 Kilometer pro Stunde schnell und vollständig autonom fahren kann. Momentan wird der Prototyp noch ferngesteuert. (pp, 3.10.2020)