Die Debütantin Helena Adler ("Die Infantin trägt den Scheitel links") ist auf der Shortlist des Österreichischen Buchpreises.

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Vier Autorinnen und ein Autor stehen auf der Shortlist für den Österreichischer Buchpreis 2020. Neben der Debütantin Helena Adler ("Die Infantin trägt den Scheitel links") und ihren Kolleginnen Monika Helfer ("Die Bagage"), Karin Peschka ("Putzt euch, tanzt, lacht") und Cornelia Travnicek ("Feenstaub") hat auch Xaver Bayer mit seinen "Geschichten mit Marianne" Preischancen. Die Siegerkür findet am Abend des 9. November statt – live, aber vor weniger Publikum als sonst.

Adlers Debütroman stehe "in der Tradition des österreichischen Antiheimatromans, findet dabei aber einen ganz neuen, so noch nie gehörten oder gelesenen Ton", lobt die Jury, für die Bayers Erzählband hingegen "ein brillantes, facettenreiches Nachdenken über unsere Zeit" darstellt. Monika Helfers neuer Roman "ist eine anrührende Familiengeschichte und ein Zeitporträt", heißt es in der Jurybegründung für die Nominierung, die "Erzählökonomie der Autorin, die ihre Figuren knapp und treffend zeichnet", sei bewundernswert. Karin Peschkas Buch wird "virtuos komponiert" genannt, während es Travnicek in ihrem Roman gelinge, "scheinbare Gegensätze zu vereinen und einen harten Stoff und mitunter derbe Sprache mit märchenhaften Bildern und poetischen Sequenzen in Einklang zu bringen".

Nicht geschafft

Nicht den Sprung von der Long- auf die Shortlist geschafft haben Melitta Breznik, Ludwig Fels, Verena Stauffer, Michael Stavaric und Ilija Trojanow. Der heuer zum fünften Mal vergebene Österreichische Buchpreis ist mit 20.000 Euro dotiert, der Debütpreis, für den Leander Fischer ("Die Forelle"), Gunther Neumann ("Über allem und nichts") und Mercedes Spannagel ("Das Palais muss brennen") nominiert sind, mit 10.000 Euro. Die nicht zum Zug gekommenen Finalisten erhalten jeweils 2.500 Euro.

Der Österreichische Buchpreis wird vom Kulturministerium, dem Hauptverband des Österreichischen Buchhandels und der Arbeiterkammer Wien ausgerichtet. Im Vorjahr ging die Auszeichnung an Norbert Gstrein für seinen Roman "Als ich jung war", der Debütpreis an Angela Lehner für "Vater unser". (APA, 7.10.2020)