Basierend auf dem vorläufigen Ergebnis des Wiener Wahlsonntags liegt nun eine weitere Wählerstromanalyse vor. Sie zeigt, welche Wähler und Wählerinnen bei der Nationalratswahl anders gewählt hatten als nun bei der Wien-Wahl 2020.

Auffallend ist etwa, dass besonders viele Personen, die bei der Nationalratswahl 2019 die ÖVP gewählt hatten, am Sonntag nicht zur Wahl gegangen sind. 54.000 ÖVP-Wählerinnen und -Wähler der Nationalratswahl blieben bei der Wien-Wahl daheim, ebenso 35.000 damalige SPÖ-Wählerinnen und -Wähler.

Ein Blick auf die FPÖ-Wählerinnen und -Wähler zeigt: Besonders viele von ihnen sind zum Team HC Strache abgewandert (17 Prozent), viele aber auch zur SPÖ (15 Prozent). Nur 40 Prozent jener, die auf Nationalratsebene FPÖ gewählt hatten, taten dies nun bei der Wien-Wahl.

Die SPÖ erhielt aus so ziemlich jedem Lager Zulauf. Auch bei Wahlmotiv-Befragungen hieß es, dass die SPÖ-Wähler und -Wählerinnen bei der Wien-Wahl besonders stark auf die Stadtpolitik schauten und weniger nach bundespolitischer Ausrichtung entschieden haben.

Die Zahlen basieren auf einer statistischen Berechnung des Forschungsinstituts Sora. Wie Wanderungen erhoben werden, erklärt Laurenz Ennser-Jedenastik im Blog "Standardabweichung": Wie Wählerstromanalysen funktionieren. (kies, elas, 12.10.2020)