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Mit dem ehemaligen EU-Ratspräsidenten Donald Tusk fand Donald Trump keine gute Gesprächsbasis.

Foto: Reuters / Francois Lenoir

Die Europäer hoffen auf einen "Neustart" in den transatlantischen Beziehungen zu den USA, nicht nur an der Spitze der EU-Institutionen, sondern auch in den meisten Staaten, die auch Mitglied der Nato sind. Das magische Wort vom Neubeginn war vor einem Jahr oft und oft bemüht worden, als US-Außenminister Mike Pompeo zu diskreten Gesprächen in Brüssel mit der damals erst designierten Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen angereist war.

Aber es klappte nicht. Präsident Donald Trump setzte die partnerverachtende Politik fort, die er seit 2017 verfolgt. Er stieg aus dem Klimaschutzabkommen aus, so wie er das Iranabkommen torpedierte, das noch unter seinem Vorgänger Barack Obama abgeschlossen wurde. Zwar rückte er von harten Wirtschaftssanktionen gegen die EU wieder ab. Aber er torpedierte fast alles, was den Europäern wichtig ist, voran multilaterale Kooperation in Institutionen wie WTO oder Uno.

Hoffentlich normaler Kontakt

Ein neues Handelsabkommen von EU und USA liegt in weiter Ferne. Kein Wunder, wenn die EU und der Großteil ihrer Mitglieder darauf hoffen, dass der Demokrat Joe Biden gegen Trump gewinnt. Zumindest werde dann "ein normaler Kontakt" möglich sein, heißt es in der EU-Hauptstadt. Aber die Probleme mit den USA, die sich schon unter Obama stärker nach Asien orientierten, bleiben groß. Dessen Diktum, wonach die Europäer sicherheits- und energiepolitisch "Trittbrettfahrer" seien, gälte auch unter Biden.

Helfen könnte, dass die USA wie auch die EU um Einfluss in der Welt ringen und in der Konkurrenz mit China und Russland gemeinsame Interessen haben. Trump sah das anders, er behandelte Europäer oft schlechter als Wladimir Putin. (Tomas Mayer aus Brüssel, 29.10.2020)