Tourismusministerin Elisabeth Köstinger übte sich Donnerstagabend in der ZiB 2 im Herumreden: "Das Virus verbreitet sich nicht auf den Skipisten, sondern vor allem auch in geschlossenen Innenräumen."

Ja, eh. Vor allem in solchen Räumen wie der Kitzloch-Bar in Ischgl oder in einer Seilbahngondel. Als sie im Frühjahr justament die Wiener Bundesgärten schließen ließ, sagte sie übrigens: "Die Gefahr lauert auch draußen, die Parks bleiben zu." Das waren aber keine Skipisten.

Ist es zu viel verlangt, wenn man von unseren Funktionseliten klare Aussagen erwartet? Etwa, wenn Köstinger einfach gesagt hätte: "Ja, es gibt ein nicht unbeachtliches Risiko, aber wir brauchen halt den Wintertourismus."

Sehr klar war hingegen Wiens Gesundheitsstadtrat Peter Hacker: "Wenn wir wieder einen auf Halligalli machen, dann ist damit zu rechnen, dass die Zahlen Ende Jänner wieder ordentlich nach oben schnalzen. Wir müssen es endlich aussprechen: Es wird heuer keine Weihnachtsferien beim Skifahren geben."

Das war eindeutig, aber Stadtrat Hacker war dann offenbar in der Sache "Vorziehen der Massentests in Wien von Mitte auf Anfang Dezember" weniger klar. Zumindest behauptet Bundesheersprecher Michael Bauer, man sei davon überrascht worden – und "der in Wien fehlende Faktor" sei das digitale System zur Abwicklung der Tests.

Hier halten wir im zehnten Monat der Pandemie. (Hans Rauscher, 27.11.2020)