Die Investitionen wurden wegen Corona stark gekürzt.

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Corona trifft die österreichische Wirtschaft mit voller Wucht. Schon bisher gingen die meisten Prognosen davon aus, dass die Rezession hierzulande tiefer sein wird als im europäischen Durchschnitt. Mit dem zweiten Lockdown dürfte Österreich weiter zurückfallen.

Nun bestätigt eine Untersuchung, dass heimische Unternehmen stärker auf die Bremse gestiegen sind als die europäischen Betriebe insgesamt. Eine im Auftrag der Europäischen Investitionsbank (EIB) durchgeführte Umfrage kommt zu dem Ergebnis, dass 54 Prozent der Unternehmen heuer weniger investieren als ursprünglich geplant. Zum Vergleich: In Europa liegt dieser Wert bei 45 Prozent und damit deutlich tiefer. Die Umfrage wurde von April bis August durchgeführt, in der Zwischenzeit könnte sich die Stimmung wegen des Lockdowns weiter verschlechtert haben.

Auch für Zukunft pessimistisch

Auch für die nahe Zukunft sind die Unternehmen in Österreich skeptisch. Sie sind deutlich pessimistischer geworden, was das Wirtschaftsklima, die Geschäftsaussichten in der Branche und die Verfügbarkeit interner Finanzierungsmittel betrifft, heißt es in der Untersuchung.

Dabei sticht noch ein Punkt hervor: Bei künftigen Investitionen ist das Hauptaugenmerk von der Pandemie betroffener Unternehmen weniger stark auf Innovation ausgerichtet als im europäischen Vergleich.

Sorge um künftige Herausforderungen

Für die EIB ist die Zurückhaltung bei Investitionen alarmierend. "Die Pandemie dämpft die Investitionen, sodass Europa möglicherweise schlechter in der Lage ist, die Herausforderungen des 21. Jahrhunderts zu bewältigen", erklärte EIB-Vizepräsident Thomas Östros. Man brauche daher ein abgestimmtes europäisches Vorgehen, um die Unsicherheit zu überwinden. Besonders im Auge hat Östros dabei die Klimawende und den digitalen Wandel. (red, 1.12.2020)