Neo-Kumpels Christoph Wiederkehr und Michael Ludwig in Begleitung der Partnerinnen Sofia Surma und Irmtraud Rossgatterer.

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Wien – Es sind große und kleine Neuigkeiten, die etwa einen Monat nach der Koalitionsbildung aus der Wiener Stadtregierung nach außen dringen. Die aktuellste gehört vielleicht eher in die zweite Kategorie, reichte aber immerhin für einen Social-Media-Post von Bürgermeister Michael Ludwig (SPÖ). Er bot dem Parteichef der Neos, Christoph Wiederkehr, und damit seinem jetzigen Koalitionspartner das Du-Wort an. Wie der STANDARD erfuhr, hat der pinke Chef im Gegenzug Ludwig ebenfalls das Du-Wort angeboten.

Nach der Wien-Wahl vom 11. Oktober, bei der die SPÖ deutlich gesiegt hatte, hatte Ludwig die freie Partnerwahl und entschied sich für die – bis dahin offenbar nur im recht förmlichen Kontext getroffenen – Neos. Wohlgemerkt: Wiederkehr ist seit fünf Jahren im Gemeinderat und damit im Umfeld Ludwigs. Damit sagte die SPÖ auch ihrem langjährigen Koalitionspartner, den Grünen, höflich Adieu – was in weiterer Folge zur Demontage von Parteichefin Birgit Hebein führte.

Vor vier Wochen präsentierten SPÖ und Neos dann ihre sogenannte Fortschrittskoalition – Kernthemen sind Bildung, Arbeit, Klimaschutz und natürlich die Corona-Krise. Am Dienstagabend posteten dann Ludwig und Wiederkehr nach einem Treffen im Rathaus auf ihren Social-Media-Plattformen die Neuigkeit über den gegenseitigen, nun jovialen Umgang miteinander. Warum? Weil "die Zusammenarbeit zwischen Christoph Wiederkehr und mir von großem Respekt, Mut und Vertrauen geprägt ist", schreibt der Bürgermeister. Wiederkehr hingegen sprach im Nachhinein von einem "schönen Kennenlernen in entspannter Atmosphäre". Auf die Du-Wort-Causa nahm er nicht Bezug. (red, 16.12.2020)