Rosa geht es sehr gut.

Foto: Manfred Rebhandl

Rosa ist 29, es geht ihr sehr gut. Sie händigt mir im Franz und Julius einen Espresso to go aus, dabei erzählt sie: "Ich habe vor zwei Tagen in Theater-, Film- und Medienwissenschaften den Master gemacht", 29 sei dafür das perfekte Alter. Sie hat auch schon die erste E-Mail mit MA unterschrieben, wir gratulieren. In ihrer Arbeit habe sie sich "mit einer bestimmten Repräsentation von Frauen in Science-Fiction-Filmen auseinandergesetzt, mit Meerjungfrauen und anderen Frauen, die auf eine bestimmte Art und Weise dargestellt werden: sehr naiv, kindlich, aber eben im Körper einer sexualisierten Frau".

Zuvor hat sie sich eingehend mit "feministischer und postkolonialistischer Filmtheorie" auseinandergesetzt, weil im Bereich Film auf jeden Fall etwas zu verändern wäre: "Der Film repräsentiert die Gesellschaft, da wird gezeigt, was gezeigt werden soll, und das ist erschreckend." Österreichische Filme? "Die hab ich insgesamt nicht so gerne, weil ich das Deutsch oder Österreichisch in diesen Filmen nicht aushalte." Also lieber "Terminator 6 The Dark Fate"? "Uuh, der ist ja nochmal problematisch auf einer ganz anderen Ebene. Da hat Ivonne Tasker den Begriff Musculinity statt Masculinity geprägt, weil Linda Hamilton erst recht wieder wie ein Muskelprotz daherkommt. Ich hab ihn noch nicht gesehen, vielleicht ist es eh zu früh, um zu judgen." Und wenn er gut wäre, dürfte sie ihn dann gut finden? "Na ja", lacht sie.

Sie wird nun ein Buch schreiben, obwohl: "Im Kunstbereich ist es gerade sehr schwer, aber das wusste ich immer." Ihre Omas haben sie schließlich immer ermahnt: "Mach doch was, was nicht so brotlos ist, was bist du denn dann überhaupt?" Jedenfalls ist Rosa glücklich mit dem, was sie tut. (Manfred Rebhandl, ALBUM, 18.12.2020)