Regisseur Arman T. Tiahi räumte beim Max-Ophüls-Preis ab.

Foto: Diagonale / Theresa Wey

Saarbrücken/Wien – Die österreichische Produktion "Fuchs im Bau" gehört zu den großen Gewinnern des 42. Max-Ophüls-Preises in Saarbrücken, dessen Corona-bedingte Onlineausgabe Samstagabend mit der Preisvergabe zu Ende ging.

Arman T. Riahi wurde für sein Werk über eine Gefängnisschule in einer Wiener Haftanstalt als bester Regisseur geehrt. Auch der Drehbuchpreis und jener der Jugendjury gingen an den geplanten Eröffnungsfilm der in den Juni verschobenen Diagonale.

Der zweite Gewinner des Abends wurde indes das deutsch-ghanaische Werk "Borga" von Regisseur York-Fabian Raabe, der darin einen jungen Ghanaer porträtiert, der sich in Deutschland ein neues Leben erhofft. Der Film wurde mit dem Hauptpreis sowie dem Publikumspreis als bester Spielfilm, mit der Ehrung als Gesellschaftlich Relevanter Film und mit der Ehrung der ökumenischen Jury bedacht.

Publikumspreis an Franz Böhm

"Fuchs im Bau" war übrigens nicht die einzige österreichische Produktion, die mit Preisehrungen bedacht wurde. Die deutsch-britisch-österreichische Koproduktion "Dear Future Children" von Regisseur Franz Böhm über drei junge Aktivisten reklamierte den Publikumspreis in der Dokumentarfilmsparte für sich.

Kurzfilm-Preis an Linzerin

Bei den Kurzfilmen wiederum reüssierte die junge Linzer Regisseurin Raphaela Schmid mit "Fische". Leer gingen indes bei den Dokumentararbeiten "Davos" von Daniel Hoesl und Julia Niemann sowie Sebastian Brauneis' No-Budget-Produktion "2 Freunde 3 Feinde" bei den Spielfilmen aus.

Insgesamt betrug das Preisgeld in Saarbrücken 118.500 Euro, davon allein 36.000 Euro für den Hauptpreis. Verteilt wurden die Preisgelder wie das gesamte Festival online. Fernsehmoderator Tobias Krell führte durch den Abend, bei dem die Laudatios der jeweiligen Jurys eingespielt und die Gewinner via Zoom eine 3D-Animation ihrer Trophäen zugeschickt bekamen. Bereits zu Beginn des Festivals am 17. Jänner war Wim Wenders ("Der Himmel über Berlin") mit dem Ehrenpreis für seine Verdienste um den jungen deutschsprachigen Film gewürdigt worden.

Insgesamt wurden bei dem seit 17. Jänner online stattfindenden Max-Ophüls-Preis, das als Kaderschmiede des jungen deutschsprachigen Films gilt, 98 Filme gezeigt, von denen 50 in vier Wettbewerbsschienen liefen.

"Großer Erfolg"

Kulturstaatssekretärin Andrea Mayer (Grüne) gratulierte "zu diesem großen Erfolg". "'Fuchs im Bau' ist ein großartiger, berührender Film, der hoffentlich – sobald es die Pandemie zulasse – auch viele Kinobesucherinnen und Kinobesucher in Österreich in seinen Bann ziehen wird, so Mayer via Aussendung. Dass der Film lose auf den Erzählungen und Geschichten realer Personen basiert, mache den authentischen Einblick in den Mikrokosmos Gefängnisschule "noch eindrucksvoller".

Der Bund war an der Herstellung von "Fuchs im Bau" über das Österreichische Filminstitut mit einer Summe von 660.000 Euro beteiligt.