300.000 SMS hat die Justiz im Back-up der türkisen Schlüsselfigur Thomas Schmid (vormals Finanzministerium, derzeit Verstaatlichten-Holding Öbag) gefunden (das Handy war vor der Hausdurchsuchung auf Firmeneinstellung zurückgesetzt worden).

Viele, viele dieser SMS drehen sich um heikle Dinge, harmlose, nicht so harmlose Interventionen, wie es halt so anfällt.

Eine SMS vom Juli 2017 war von Gernot Blümel, damals Wiener ÖVP-Chef, an Thomas Schmid, weil dieser Novomatic-Mann halt einen Termin mit Sebastian Kurz haben wollte und dabei irgendwie von einer Spende die Rede war. Blümel smste an Schmid, damals Generalsekretär im Finanzministerium, er möge das übernehmen ("Tu es für mich"). Heute erklärt er mit blanker Miene, er habe nur gewollt, dass "eine österreichische Behörde einen österreichischen Unternehmer zurückruft".

Früher hat es geheißen: "Ein Schriftl ist ein Giftl." Heute sind andere Zeiten, man müsste wohl reimen: "Eine SMS macht nur Stress."

Wenn man sich erinnert, wie viele so oder so auslegbare SMS in all den Affären hin- und hergegangen sind, dann fragt man sich: Ist das die Art, wie heute heikle und staatspolitisch relevante Dinge besprochen werden?

Das verrät entweder eine ziemliche Nonchalance im Umgang mit vertraulichen politischen Inhalten, ein beachtliches Selbstvertrauen oder ein überirdisch reines Gewissen. (Hans Rauscher, 12.2.2021)