Die Pandemie lässt derzeit nichts anderes zu: Die Erste Wohnmesse wird am Sonntag (25. April) nur virtuell stattfinden. Das Positive daran: Ein "Besuch" der Messe kann dadurch sowohl orts- als auch zeitungebunden stattfinden, denn die Veranstalter werden die Gespräche, Vorträge und Projektpräsentationen auch im Nachhinein noch online zugänglich lassen.

Wer am Sonntag "live" dabei sein will, sollte sich vorab anmelden und bekommt dann einen Link für die Teilnahme, die übrigens kostenlos ist. Ab 10 Uhr erwartet die Besucherinnen und Besucher ein digitales Angebot rund um die Themen Wohnen, Finanzierung und Bauen. Übers Internet können Messestände besucht werden, man kann Vorträgen lauschen und sich auch über Video- oder Text-Chats beraten lassen bzw. Fragen stellen.

Auch diese Messehalle existiert nur virtuell.
Bild: Enteco

Nur halb so viele Aussteller online

Es wird bereits die zweite digitale Erste Wohnmesse sein, die Premiere fand im September statt. "Die Vorteile eines digitalen Messekonzepts sind die zeitgleich stattfindenden Angebote", sagt Veranstalter Sebastian Berloffa, Geschäftsführer der Enteco Concept GmbH. "Wartezeiten fallen weg, Pausen sind Einteilungssache, und der Messebesucher sieht und hört sich die selbstgewählten Informationen bzw. Projekte ganz bequem in den eigenen vier Wänden an."

Nachteile einer digitalen Messe gibt es freilich auch. Sowohl im September als auch nun im April werden es nur rund 20 Aussteller sein, die mitmachen. Zum Vergleich: Im November 2019, bei der letzten "normalen" Ausgabe der Messe im Mak, konnte man 38 Aussteller vorweisen.

Dabei sein werden am Sonntag unter anderen die Bauträger Arwag, Buwog, Die Wohnkompanie, Glorit, Haring, Mischek, Strabag Real Estate und Winegg sowie die Maklerunternehmen Örag, s-Real und EHL.

"Kein vollwertiger Ersatz"

"Onlinemessen sind kein vollwertiger Ersatz für normale Immobilienmessen", sagt Peter Berchtold, Vertriebsleiter der Buwog. "Aber uns ist es wichtig, in einem Jahr mit zwangsläufig wenig persönlichen Kontakten unseren Kunden möglichst viele Möglichkeiten zu bieten, mit uns in anderer Weise in Verbindung zu bleiben und sich über unsere Projekte zu informieren." Und die Möglichkeiten, Projekte und Wohnungen online zu präsentieren, wolle man "jedenfalls auch in Zukunft nutzen", so Berchtold zum STANDARD.

"Onlinemessen haben aktuell nur eine recht überschaubare Reichweite", räumt auch Sandra Bauernfeind, Wohnimmobilien-Chefin bei EHL, ein. "Für uns sind sie primär ein Service für Wohnungssuchende, das aber nur in Kombination mit einer Präsenzmesse Sinn macht. Da es bei der Erste Wohnmesse eine Kombination von Onlinemesse im Frühjahr und Präsenzmesse im Herbst gibt, haben wir uns zur Teilnahme entschlossen."

Am 14. November soll nämlich endlich – wie schon berichtet – wieder eine Messe mit Vor-Ort-Publikum namens Erste Wohnmesse .real+ stattfinden. Und zwischen der digitalen Messe am Sonntag und der realen im November ist auch noch eine Wohnmesse "on tour" geplant, wo Interessenten in kleinen Gruppen aktuelle Bauvorhaben in der Stadt erkunden können.

Auch WIM im Mai nur virtuell

Auf ein rein virtuelles Event setzen notgedrungen vorerst auch die Veranstalter von Wiener Immobilienmesse (WIM) und Wohnen & Interieur. Schon Mitte Dezember entschied man sich bei Reed Exhibitions zu einer Verschiebung der teilweise parallel stattfindenden Messen von März auf Ende Mai, damals hegte man noch Hoffnungen auf Publikum vor Ort. Ende März wurde dann aber mitgeteilt, dass man ein rein digitales Konzept verfolge. "Der aktuelle Pandemieverlauf und die Verzögerungen bei der Bereitstellung von Impfstoffen geben einer Präsenzveranstaltung zum ursprünglich anvisierten Mai-Termin nicht die nötige Sicherheit", hieß es. So wird auch die WIM nun am 29. Mai rein digital über die Bühne gehen. (mapu, 23.4.2021