Seid fruchtbar und mehret euch: JVP-Vorsitzende Claudia Plakolm aus Walding (OÖ) setzt auf die Freuden der Häuslichkeit.

Foto: Simonis

Man hat dem ORF bittere Vorwürfe dafür gemacht, dass er soeben seinen Bildungsauftrag wahrgenommen hat. Mit der Übertragung des JVP-Bundestages in der TVThek ging man der wegen Corona stark vernachlässigten Jugend unseres Landes einen verantwortungsvollen Schritt entgegen. Gewiss bewegte die Organisten an der größten Medienorgel die Klärung wichtiger Fragen. Wie gedenken ÖVP-Politikerinnen, die nur unwesentlich jünger als ihr amtierender Bundeskanzler sind, das große Erbe der christlich-sozialen Politik fortzuführen? Wie wollen sie die Ideen des christlichen Arbeiterführers Leopold Kunschak wirksam in die neue Zeit herüberretten?

Auch sonst gibt es im Thinktank der Jungtürkisen unendlich viel zu reflektieren. Unentwegt gilt es anzupacken, Dinge "umzusetzen". Womit beginnen? Zuerst einmal gehört den Mitbewerbern der Schmutzlöffel entwunden, damit der Herr Bundeskanzler nicht mehr "angepatzt" wird. Die Jungen am Land sind bald alle durchgeimpft. Also gehören Scheunenfeste organisiert, Alkopops gebunkert. Und, last, but not least: Was tun mit dem schrottreifen "Geilomobil"? Dem vierrädrigen Liebeskäfig das Pickerl entziehen? Ihn durch ein sanft vibrierendes Hybridmodell ersetzen?

Verantwortlich handeln

Ob der vielen anstehenden Fragen könnte man als türkiser Jungpolitiker glatt den Mut sinken lassen. JVP-Vorsitzende Claudia Plakolm, die ohnehin vor Frohsinn sprüht, hat den Gordischen Knoten durchgehauen. Sie hat noch einmal die Kategorien politisch verantwortlichen Handelns für alle ins Gedächtnis gerufen. In aufsteigender Reihenfolge: ein Kind zeugen, ein Haus bauen, einen Baum setzen. Noch weist die Lebensbahn für JVP-Politikerinnen steil bergauf. Doch ist der Baum erst einmal gesetzt und ordentlich gegossen, winkt die endgültige Krönung der Laufbahn: einen Untersuchungsausschuss besuchen. (Ronald Pohl, 20.5.2021)