Der Flakturm im Augarten könnte begrünt werden, zumindest ist das eine Idee im Wettbewerb.

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Wien – Der längste Pool Europas, ein riesiger Park, Sporthallen, ein Kindermuseum: Geht es nach dem "Büro für lustige Angelegenheiten", könnte all das bald Realität sein – und zwar im 15. Bezirk, hinter dem Wiener Westbahnhof. Fläche dafür gäbe es genug: Insgesamt 70.000 Quadratmeter, der Großteil des Geländes, sind versiegelt. Der Westbahnpark soll stattdessen für eine Oase in der Stadt sorgen, vor allem in den heißen Sommern. Die Idee dazu gibt es seit letztem Jahr, tausende Menschen unterstützen den Vorschlag bereits online, auch die Bezirksvorsteher aus Rudolfsheim-Fünfhaus und aus Neubau.

Begrünungswettbewerb

Nun ist der Westbahnpark auch im Wettbewerb "Wien wird wow", wo Ideen zur Begrünung der Bundeshauptstadt gesammelt und prämiert werden, vertreten – insgesamt kann noch bis Sonntag unter 500 Vorschlägen gevotet werden.

Am Ende zählt die Meinung der Fachjury zu 70 Prozent und das Publikumsvoting zu 30 Prozent. Die vielversprechendsten Ideen werden dann auf ihre Machbarkeit überprüft und gegebenenfalls adaptiert. Die Ideen sind in vier Kategorien unterteilt: Vorschläge zur Begrünung von asphaltierten Flächen und Plätzen, Gestaltungsideen für den Straßenraum, clevere Lösungen für besonders enge Räume und Ideen, die aus dem Rahmen fallen. Die Projektideen kommen aus ganz Wien.

Flowertower statt Flaktürme

Ein Vorschlag betrifft etwa die Begrünung der Flaktürme im Augarten. Die Relikte aus dem Zweiten Weltkrieg sollen zu "Flowertowern" umgestaltet werden. Die Einreicher des Projekts sprechen von "Vorhängen von Grün, die den Flakturm umhüllen". Jedoch "nicht, um ihn zu verstecken, sondern um zu versöhnen". Terrassen mit Aussicht seien ebenso vorstellbar wie Gemüse, das auf dem Dach wächst.

Eine weitere Idee thematisiert Parkplätze vor Supermärkten als Asphaltwüsten. "Es wäre an der Zeit, die Supermärkte zum Vorbild zu machen und ihnen aufzuzeigen, dass es sehr wohl möglich ist, ein paar Bäume auf den großen Flächen unterzubringen." Dies sei etwa bei einem Supermarkt in der Prager Straße im 21. Bezirk umsetzbar.

Beitrag zum Klimaschutz

Eine Bürgerinitiative hat das Projekt "Die Gärten der Mühlgasse" eingereicht und will einen lebenswerten Raum im dicht besiedelten vierten Bezirk schaffen. "Der Boden wird entsiegelt, die entstehenden Grünflächen können damit das Regenwasser aufnehmen und positiv auf das Klima einwirken", heißt es.

Veranstalter des Wettbewerbs ist das in der Zuständigkeit von Stadträtin Ulli Sima (SPÖ) liegende Büro der Geschäftsgruppe Innovation, Stadtplanung und Mobilität.

Die Aktion "Wien wird wow" ist übrigens nicht die einzige, bei der gerade in Sachen Umgestaltung des öffentlichen Raums abgestimmt werden kann. Derzeit läuft auch die Befragung zur offenen Markthalle am Naschmarkt. Dass eine solche errichtet wird, steht laut Sima fest. Bürgerinnen und Bürger sollen aber noch Wünsche deponieren können. (Lara Hagen, Rosa Winkler-Hermarden, 27.5.2021)