Wien – Ein 136 Meter langer Straßenabschnitt der Zollergasse im siebenten Wiener Bezirk ist die nächste Fußgänger- sowie Begegnungszone in der Bundeshauptstadt. Der verkehrsberuhigte und begrünte Abschnitt zwischen Mariahilfer Straße und Lindengasse wurde am Mittwoch von Verkehrsstadträtin Ulli Sima (SPÖ) und dem Neubauer Bezirksvorsteher Markus Reiter (Grüne) eröffnet.
Ganz fertig ist die Umgestaltung allerdings nicht: Im Oktober werden noch rund 25 Jahre alte, großkronige Bäume straßenmittig gepflanzt, die quasi vom Start weg Schatten spenden sollen. Es sind laut Sima die ersten sogenannten XL-Bäume, die in Wien gepflanzt werden. Weitere folgen am Neuen Markt.
Dass die Bäume noch nicht gepflanzt werden konnten und die aktuelle Hitze erträglicher machen, hat auch damit zu tun, dass es beim Projekt eine Verzögerung gegeben hat. Und Bäume im Sommer pflanzen ist keine rasend gute Idee.
Der Abschnitt zwischen Mariahilfer Straße und der Postfiliale ist nun Fußgängerzone. Dort wurde auch ein kleines, aus Wasserdüsen gespeistes Rinnsal realisiert. Der "Zollerbach", so nennt den Wasserfilm zumindest der Bezirkschef, soll im Sommer auch für einen Kühleffekt sorgen.
33 Parkplätze weg
Bis zur Lindengasse wird die Zollergasse dann zur Begegnungszone, inklusive den Zelkoven in der Straßenmitte. Die bisher 33 Parkplätze in diesem Bereich sind verschwunden. Autofahrern ist die Zufahrt unter anderem zu den bestehenden Parkgaragen weiter möglich, es gibt auch Halte- und Lademöglichkeiten.
Den frei werdenden Platz nutzen etwa Gastronomen mit Schanigärten. Außerdem gibt es bis zu 20 konsumfreie Sitzgelegenheiten in zwei Pergolen, auch Kunst und Kultur im öffentlichen Raum sollen hier ermöglicht werden. Ein Trinkbrunnen ist ebenfalls Teil der Umgestaltungsmaßnahmen.
Die Kosten für das Projekt bezifferte Reiter mit 1,2 Millionen Euro. 100.000 Euro kommen im Herbst noch für die acht Bäume dazu. (David Krutzler, 8.7.2021)