Schaut fast so aus wie der GLA, ist aber sein elektrisches Schwestermodell: Der Mercedes EQA ist ein (halbwegs) kompakter SUV mit einer Reichweite von mehr als 400 Kilometern (auf dem Papier).
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Bei einem Elektrofahrzeug denkt man erst einmal an ein kleineres, schlankeres Fahrzeug, ans Sparen und weniger an Gewicht, was dabei helfen würde. Mercedes ist den umgekehrten Weg gegangen, hat begonnen, erst einmal seine Schlachtschiffe zu elektrifizieren: Als Erstes kam der EQC auf den Markt, ein ausgewachsener Krapfen von SUV, groß, schwer, ungelenk, machte dennoch richtig Spaß, fuhr immerhin mehr als 400 Kilometer weit. Insgesamt ein tolles Auto, aber teuer und nur bedingt effizient, no na, bei der Leistung und dem Gewicht. Außerdem gibt es auch den EQV, noch größer, eine sogenannte Großraumlimousine, sagen wir doch ehrlicherweise Bus dazu. Und obwohl genug Platz für jede Menge Batterien wäre, ist die Reichweite mit 400 Kilometern begrenzt. Gerade ein Bus würde mehr vertragen.

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Über den EQS, die erste vollelektrische Luxuslimousine von Mercedes, lesen Sie im Herbst Ausführlicheres hier, das soll ja ein besonders toller und wegweisender Schlitten sein, mit angeblich bis zu 700 Kilometer Reichweite. Die Zeit bis dahin überbrücken wir mit dem vierten im Elektro-Quartett von Mercedes, dem bereits gut erhältlichen EQA.

Luxus halbwegs sinnvoll

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Der EQA ist derzeit das kleinste elektrische Angebot des Herstellers, ein kompakter SUV, Schwestermodell des beinahe gleich aussehenden GLA. Reichweite auf dem Papier und nach WLTP derzeit 424 Kilometer, das hängt natürlich stark von der Fahrweise und anderen Einflüssen ab. Der Spaßfaktor ist hoch, das Fahrgefühl herrlich, in der Stadt möchte man gar nicht mehr anders, als elektrisch unterwegs sein, da führen sich die Verbrenner schon fast ein wenig ad absurdum. Und wer tatsächlich nur urban unterwegs ist, was bei einem SUV natürlich auch absurd ist, aber so ist es nun einmal, der wird mit der Reichweite auch kein Problem haben. Zumindest in Wien ist mittlerweile eine Ladestation immer in der Nähe.

Abgesehen vom Fahrspaß ist es der Fahrkomfort, der den EQA auszeichnet. Wirklich sanft und wirklich leise, dazu fabelhaft ausgestattet. Der elektrische Antrieb wurde sehr aufwendig von Fahrwerk und Karosserie entkoppelt, wir gleiten also wirklich dahin. Ja, das kostet, ab 50.000 Euro, mit sinnvollen Extras einiges mehr. Das ist doch einiges Geld. Und wenn es das Gewissen beruhigen mag, so geht Luxus auch halbwegs sinnvoll. Willkommen bei den Umweltschützern! (Michael Völker, 3.8.2021)