Kanzler Kurz kommunizierte vor einigen Tagen auch über Tiktok. Da ging's ihm gesundheitlich noch besser.

Foto: Screenshot/tiktok

Wien – Es sei kein Mysterium und auch nichts, was man geheim halten möchte oder müsste: Sebastian Kurz (ÖVP) ist krank, bestätigt jetzt das Kanzleramt auf STANDARD-Nachfrage. Und es sei ganz profan: Kurz leide an einer Sommergrippe – noch immer oder schon wieder.

Wahrscheinlich habe sich der Kanzler seine Erkältung auf seiner USA-Reise vor etwas mehr als zwei Wochen zugezogen. Bei der Anreise zu den Salzburger Festspielen habe er sich nicht wohlgefühlt, die Termine schließlich abgesagt und sich zurückgezogen.

Den Sommerministerrat vergangene Woche wollte Kurz nicht sausen lassen, daher ist er zu früh wieder raus, hat noch ein paar andere Termine wahrgenommen und einen Rückfall erlitten – nichts Schlimmes, wie das Kanzleramt versichert.

Am Dienstagabend meldete sich Kurz via Facebook selbst zu Wort: "Herzlichen Dank für die vielen Genesungswünsche, die mich die letzten Tage erreicht haben. Es ist nichts Ernstes. Ich hatte eine Sommergrippe und vor allem keine Stimme (kein Corona) und bin seit heute wieder gesund."

Kritik an Infopolitik

Österreichs führender Krebsspezialist Christoph Zielinski, "Hausarzt" zahlreicher heimischer Politiker, plädiert für größtmögliche Transparenz im Zusammenhang mit dem Gesundheitszustand von Politikern. Es gehe "um eine offene Kommunikation der Erkrankung durch die Patienten, damit es zu keinen Gerüchten und Mystifizierungen kommt", sagt Zielinski im Gespräch mit dem STANDARD.

In den sozialen Medien überschlagen sich die Spekulationen über die Krankheit. Kein Wunder, dass sich Menschen irgendetwas zusammenreimen, was weder gut für den Erkrankten noch für das Land ist", mahnt Zielinski. (Walter Müller, Michael Völker, 3.8.2021)