Erst mal den Kabelsalat entwirren, raten Profis.

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Sollten Sie zu jenen Menschen gehören, die aufgrund der aktuellen Häufung von Schlangen-Begegnungen in WCs nicht mehr sorgenfrei aufs Klo gehen können, überspringen Sie die nächsten Absätze. Außer natürlich, Sie haben auch Angst vor Spinnen, dann lassen Sie diese Kolumne lieber ganz aus.

Ich selbst bin, was Schlangen angeht, ja eher unbekümmert. In meinen Studentinnentagen rief mich eine Mitbewohnerin einmal von unterwegs an und fragte im Plauderton, wie ich eigentlich zu Schlangen stehe. Ähm. "Ich hab mir nämlich eine Albino-Königspython gekauft." Das Tier hieß Fridolin und hatte feuerrote Augen. Frido zog bei uns ein. Ich ging ihm aus dem Weg, er ignorierte mich. Am Klo ist er mir nie begegnet.

Keine Panik

Ehrlich gesagt war ich damals aber der Meinung, dass eine Schlange im Terrarium sicher verstaut ist. Die letzten Wochen haben mich verunsichert. "Wie findet man entkommene Schlangen?", ist daher in Online-Reptilienforen immer wieder Thema. Ich lerne: Häufig entkommen sie, weil die Tür des Terrariums offen gelassen wird. Sollte Ihnen gerade eine Schlange entwischt sein, hilft Spurenlesen.

Gut, wenn es rund ums Terrarium etwas staubig ist. Außerdem wird geraten, sich in die Schlange hineinversetzen – eine, wie ich finde, überaus lustige Übung – und den Kabelsalat unterm Sofa zu entwirren. Keine Panik jedenfalls, meinen Schlangenfans: Mitunter verstecken sich die Tiere wochenlang in ihrem Terrarium. Wann genau man die Nachbarschaft vom abgängigen Haustier informieren sollte? Geschmackssache.

Hausspinne im Eck

Ja, das klingt etwas gruselig! Aber ich halte es wie Kollege Pollerhof, der seine Arachnophobie hier schon mehrfach ausführte: Eine Hausspinne im Eck ist schlimmer als jede Schlange im Klo. Ich hoffe, Fridolin geht es gut! (13.8.2021)