Schon nach wenigen Jahren sind die meisten Handys unbrauchbar. Die EU-Kommission will das mit mehreren Gesetzesvorschlägen ändern.

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Bei vielen Smartphones, Laptops und Co bedeutet der Ausfall bestimmter Hardware-Komponenten oft – leider – auch, dass man das gesamte Gerät in die Tonne schmeißen kann. Die EU will das nun zumindest bei Handys ändern und einen verpflichtenden Reparierbarkeitsindex einführen, wie "Heise" berichtet. Vertreter der Kommission haben hierfür eine Videokonferenz mit der Umweltorganisation Ecos, dem deutschen Umweltbundesamt und der Reparaturplattform iFixit veranstaltet. Die Pläne könnten schon 2023 in Kraft treten.

Einige Faktoren

Der Index soll berücksichtigen, wie viele Arbeitsschritte es braucht, um bestimmte Komponenten wie den Akku oder das Display auszutauschen. Auch relevant ist, ob es spezielles Werkzeug benötigt und ob die Ersatzteile durch den Verbraucher selbst erworben werden können oder nur in Reparaturstätten verkauft werden. Zudem wird gewichtet, ob die Verbindungselemente im Gerät wiederverwertet werden können, wie das beispielsweise bei der Nutzung von Schrauben der Fall ist, oder nicht – etwa bei Kleber.

Weiters wird in Betracht gezogen, ob Anleitungen zur Reparatur öffentlich zur Verfügung stehen sollen oder nur von Fachkräften bezogen werden können. Die eingeladenen Vertreter, mit denen die Kommission kommunizierte, verwiesen darauf, dass auch der Preis der einzelnen Ersatzteile berücksichtigt werden sollte.

Updatepflicht und bessere Akkus

Die Kommission sprach sich dagegen aus, da dieser je nach Mitgliedsstaat unterschiedlich sein könnte und überhaupt schwanke, worunter die Genauigkeit des Index leiden könnte.

Bei dem Schritt handelt es sich um einen von mehreren, um die Umweltverträglichkeit von Smartphones zu verbessern. So sollen Akkus künftig langlebiger werden. Außerdem will die Kommission eine Updatepflicht von fünf Jahren einführen. Dabei handelt es sich um eines der zentralsten Probleme der Geräte: Selbst wenn sie eigentlich länger genutzt werden könnten, sind sie aufgrund fehlender Patches bereits nach wenigen Jahren unsicher. (muz, 30.9.2021)