Pro-Ge-Chefverhandler Rainer Wimmer und der Bundesgeschäftsführer der GPA, Karl Dürtscher (links), während eines Statements im Rahmen des Starts der Metaller-KV-Verhandlungen.

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Wien – Am Montagvormittag ist die zweite Verhandlungsrunde für einen neuen Kollektivvertrag in der Metalltechnischen Industrie gestartet. Die Gewerkschaft fordert 4,5 Prozent mehr Lohn sowie Gehalt und rechnet mit einem Angebot der Arbeitgeber. Der Fachverband Metalltechnische Industrie (FMTI) will einen "fairen Abschluss" für Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter sowie Betriebe.

Die Corona-Pandemie überschattet die Verhandlungen. "Die Runde am Montag wird daher entscheidend sein, wie die Kollektivvertragsverhandlungen für die Metallindustrie heuer weitergeführt werden", sagten die beiden gewerkschaftlichen Chefverhandler, Rainer Wimmer (Pro-Ge) und Karl Dürtscher (GPA), im Vorfeld. Man erwarte "zügige Gespräche und ein Angebot der Arbeitgeber für Lohn- und Gehaltserhöhungen" und keine "Verzögerungstaktik". Eine Extra-Verhandlungsrunde am Dienstag findet nicht statt, ein weiterer KV-Termin wäre noch für 21. Oktober vorgesehen.

Arbeitgeber: Forderungen "absolut inakzeptabel"

Die Metaller-Arbeitgeber wollen nicht zu viele Verhandlungsrunden. "Unser Ziel ist weiterhin ein rascher Abschluss, gerade in dieser schwierigen Regierungssituation. Dieser muss fair sein für die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, aber auch machbar für die Betriebe", so der FMTI-Obmann Christian Knill. Die Forderungsliste der Gewerkschaften sei "äußerst umfangreich", daher habe man "viele Details dazu zu besprechen". Die Forderungsliste würde für die Betriebe Mehrkosten von bis zu zehn Prozent bedeuten, und dies sei "absolut inakzeptabel". Knill verwies auf eine Verschlechterung der Rahmenbedingungen für die Betriebe. In etlichen Industriebereichen gebe es Probleme mit Lieferketten und große Preissteigerungen bei Rohstoffen und Energie.

Die Forderungsschwerpunkte der Gewerkschaften bei den heurigen Kollektivvertragsverhandlungen sind die Erhöhung der Löhne und Gehälter um 4,5 Prozent und eine Anhebung der Zulagen für die zweite und dritte Schicht bzw. für die Nachtarbeit. Diese sollen künftig verdreifacht (auf 1,50 Euro pro Stunde) bzw. verdoppelt (auf fünf Euro pro Stunde) werden. Weiters fordern die Arbeitnehmervertreter einen selbstbestimmten Verbrauch von Gleitzeitguthaben in ganzen Tagen und eine Erhöhung der Lehrlingseinkommen auf 1.000 Euro (1. Lehrjahr), 1.300 Euro (2.), 1.600 Euro (3.) und 2.000 Euro (4. Lehrjahr). (APA, 11.10.2021)