Der maschinenbauliche Ansatz des Verbrennungsmotors hat die Technikwelt in unseren Köpfen entscheidend mitgeprägt. Der Wettlauf "höher-schneller-weiter" bedeutete einen mühsamen Kampf mit Hitzefestigkeit und Haltbarkeit von Metallen. Und jetzt kommt plötzlich dieser Elektromotor, der die alten Grenzen sprengt.

Sehr beliebt für den automobilen Einsatz ist jetzt zum Beispiel ein Elektromotor mit 150 kW. Damit sind schon in allen Lebenslagen lebensgefährliche Fahrmanöver möglich. Man kann aber auch gleich drei Stück nehmen, einen vorn, zwei hinten, dann sind es 450 kW oder 612 PS. Auch die Beschleunigung kratzt an den Grenzen von Mensch und Material, wenn man in unter drei Sekunden auf 100 km/h katapultiert wird.

Verlässlicher Hamstervorrat

Parallel zu feuchten Bubenträumen geht es aber um ganz etwas anderes – nämlich, mit dem Elektroauto nicht alle alten Fehler zu kopieren, sondern besonnen zu agieren: Riesige Motorleistungen erfordern riesige Batterien. Das ist ökologisch unklug. Riesige Ladeleistungen erfordern eine dicke fette Stromversorgung. Widerstand gegen Windräder und Hochspannungsleitungen ist damit vorprogrammiert.

Während man in Kohle, Erdöl oder Erdgas gebundene Energie als verlässlichen Hamstervorrat betrachten kann, ist der elektrische Strom auch vom Zeitfaktor abhängig. Hält man sich zurück, bekommt man am Ende des Tages sehr viel, will man alles auf einmal, bricht das ganze System zusammen, und man bekommt gar nichts mehr. (Rudolf Skarics, 7.11.2021)