Die österreichische Künstlerin ist gestern, Sonntag, in Wien im Alter von 84 Jahren gestorben.

Foto: SAMMLUNG VERBUND, Wien.

Wien – Aus gesundheitlichen Gründen hatte es die österreichische Künstlerin Auguste Kronheim nicht mehr in die Gruppenschau Female Sensibility im Linzer Lentos geschafft. Dort waren neben Werken anderer Protagonistinnen der Feministischen Avantgarde wie Renate Bertlmann oder Karin Mack auch drei ihrer Arbeiten vertreten.

Das Werk der 1937 in Amsterdam geborenen Künstlerin wurde erst in den letzten Jahren wiederentdeckt. Die Leiterin der Sammlung Verbund, Gabriele Schor, war maßgeblich an der Aufarbeitung beteiligt. "Ich habe sie als aufgeweckte, humorvolle und für ihre Werke sehr engagierte Künstlerin erfahren. Es war immer ein Vergnügen, sich mit ihr über die Kunst und ihr Leben zu unterhalten", erinnert sich Schor.

Feministische Abrechnung

Ihre künstlerische Ausbildung erhielt Kronheim unter anderem an der Bundesgewerbeschule in Linz bei Paul Ikrath und bei Hanns Kobinger. Verheiratet war Kronheim mit dem Künstler Fritz Aigner, mit dem auch gemeinsame Werke entstanden, und später mit dem Autor Werner Kofler. Sie lebte in Linz, am Grundlsee, auf einer irischen Insel und seit 1970 in Wien.

In ihren Zeichnungen und bunten Holzschnittserien wie Frau und Mutter (1969/1970) oder Morgen bist Du Hausfrau (1978/79) rechnete Kronheim mit einem stereotypen Bild von Weiblichkeit ab. Ausgewählte Werke waren beispielsweise 2020 in der Eröffnungsausstellung der Wiener Albertina modern zu sehen. 2017 widmete ihr das Nordico-Stadtmuseum in Linz eine erste umfangreiche Retrospektive aus mehr als 50 Schaffensjahren. 2019 wurde sie mit dem Kulturpreis des Landes Oberösterreich in der Sparte bildende Kunst ausgezeichnet.

Am Sonntag verstarb Auguste Kronheim im Alter von 84 Jahren. (Katharina Rustler, 8.11.2021)