Der Salzburger Christkindlmarkt auf dem Domplatz wird heuer ohne Zäune, dafür mit Armbändern stattfinden.

Foto: Christkindmarkt Salzburg/Wildbild

Der Christbaum auf dem Salzburger Residenzplatz ist eine stattliche Fichte.

Foto: Christkindlmarkt Salzburg/Neumayr/leo

Manch Wiener Weihnachtsbaumgrantler wird dieser Tage neidvoll nach Salzburg blicken, denn die Fichte aus Seeham, die am Montagnachmittag auf dem Residenzplatz als Christbaum aufgestellt wurde, ist buschig, gleichmäßig gewachsen, 80 Jahre alt und 23 Meter hoch. Ganz anders als der Baum des Anstoßes auf dem Wiener Rathausplatz, der ob seines kargen Aussehens auch heuer wieder für Spott gesorgt hat.

Die Bäume, die die Salzburger Altstadt in der Adventzeit schmücken, werden handverlesen ausgewählt. Denn auch in der Mozartstadt gab es vor 20 Jahren einen Christbaum-Eklat, der den Weihnachtsfrieden störte: 2001 befand der damalige Bürgermeister Heinz Schaden (SPÖ) die Fichte aus der Gemeinde Lessach, die vor dem Schloss Mirabell aufgestellt werden sollte, für zu "armselig" – und ließ einen neuen, stattlicheren Baum suchen.

Die diesjährige Fichte für den Residenzplatz suchte Christkindlmarkt-Obmann Wolfgang Haider persönlich aus. "Der ideale Baum befindet sich nicht im Wald, sondern in einem Garten oder in einer Alleinlage. Er hat eine Mindesthöhe von 24 Metern und muss gerade und gleichmäßig gewachsen sein", weiß Haider. Das Gartenamt der Stadt und die Salzburger Berufsfeuerwehr stellten den Baum am Montag auf. Die 96 Markthütten wurden bereits am Wochenende auf dem Residenz- und Domplatz aufgebaut. Eröffnung des Salzburger Christkindlmarkts ist dann am 18. November.

Punsch-Armband für Impfnachweis

Alle Besucher des Salzburger Christkindlmarkts müssen einen 2G-Nachweis vorweisen, wenn sie etwas konsumieren oder kaufen möchten. Mit dem Genesenen- oder Impfnachweis gibt es an vier Ausgabestellen außerhalb des Marktes und an ausgewählten Standln ein Armband. Nur mit diesem Armband können die Besucher Punsch, Bratwürstln oder Wollpatschen kaufen.

Gäste, die sich länger als 15 Minuten an einem Stand aufhalten, müssen sich zusätzlich registrieren. Das geht bereits von zu Hause aus, direkt an den Check-in-Bereichen oder auch mit einem QR-Code. Passanten, die nur durch den Christkindlmarkt flanieren, müssen übrigens keinen 2G-Nachweis vorweisen. Es wird auch keine Absperrungen oder Einzäunungen geben.

Perchtenlauf abgesagt

Auch die Stadt Linz hält am Adventmarktkonzept ohne Zäune fest. Linz setzt ebenfalls Besucherarmbänder ein, die an zwei Ausgabestellen auf dem Hauptplatz und im Volksgarten nach Vorlage eines 2G-Nachweises abgeholt werden können. Zusätzlich werden auch Armbänder bei den Punschständen ausgegeben. Ein Ordnungsdienst wird 2G-Nachweise stichprobenartig kontrollieren. Nur der Weihnachtsmarkt auf dem Linzer Pfarrplatz wurde erneut abgesagt.

Bändchen und Stichprobekontrollen durch Ordner setzten auch die Innsbrucker Christkindlmärkte in der Altstadt und auf dem Marktplatz ein. Auf Veranstaltungen wie Eröffnungsfeiern oder Perchtenläufe, die Menschenmengen mit sich bringen, wird heuer allerdings verzichtet.

Absperrungen auf dem Wiener Rathausplatz

Absperrungen gibt es hingegen heuer beim Christkindlmarkt vor dem Wiener Rathaus. Das Areal mit den Marktständen wird abgegrenzt, bei den Eingängen muss der 2G-Nachweis vorgezeigt werden. Der Wiener Weihnachtstraum im angrenzenden Park, zu dem auch der berühmte Herzerlbaum gehört, ist hingegen frei zugänglich. Auch auf den Märkten Am Hof, auf der Freyung, am Belvedere, am Karlsplatz und am Maria-Theresien-Platz sollen die Gastro-Zonen umzäunt werden.

In Klagenfurt setzt der Christkindlmarkt ebenfalls auf einen Zaun rund um das Gelände auf dem Neuen Platz. Vier Ein- und Ausgänge werden eingerichtet, an denen der 2G-Nachweis kontrolliert wird. St. Pölten hat den Christkindlmarkt auf dem Rathausplatz hingegen heuer wegen der stark steigenden Corona-Zahlen abgesagt. (Stefanie Ruep, 9.11.2021)