Karl Nehammer und Andreas Holzer mit dem Internetkabel.

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Wien – Allein im Vorjahr habe es knapp 36.000 Delikte im Bereich der Internetkriminalität gegeben – eine Zahl, die sich laut Innenministerium in den vergangenen fünf Jahren fast verdreifacht hat. Weil Cybercrime also eine ständig steigende Bedrohung sei, wird nun die darauf spezialisierte Einheit im Bundeskriminalamt (BK) ausgebaut. Das haben Innenminister Karl Nehammer (ÖVP) und BK-Chef Andreas Holzer am Dienstag bekanntgegeben.

Konkret werde die Zahl der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter im Cybercrime Competence Center (C4) in den kommenden Jahren auf 128 verdoppelt, sagte Nehammer. Platz dafür gibt es in den neuen Räumlichkeiten in der Wiener Lassallestraße, die 36.000 Quadratmeter umfassen. Zur Eröffnung haben Nehammer und Holzer das neue Büro symbolisch und offenbar ironiefrei mit einem LAN-Kabel ans Internet angeschlossen.

Das Kompetenzzentrum für Internetkriminalität hat jetzt Internet, jedenfalls symbolisch.
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Der Teufel steckt in der Transnationalität

Alle Deliktformen würden sich zunehmend ins Internet verlagern, sagte der Innenminister, etwa auch der Drogenhandel. Es brauche in dem Bereich ein enges Zusammenwirken in der Exekutive, auch international. Denn: "Das Teuflische an der Internetkriminalität ist, dass sie meistens transnational erfolgt."

Aktuell seien zwischen 60 und 80 Beamtinnen und Beamte im C4 im Einsatz, erklärte Holzer – je nachdem, wie viele von ihnen für Sonderkommissionen abgestellt seien. Die Einheit umfasse auch Schnittstellen zu Interpol, Europol und anderen internationalen Partnern. Ein paar geografische Ebenen darunter bildet das C4 auch "Bezirks-IT-Ermittler" aus, die die Bediensteten auf den Polizeiinspektionen vor Ort unterstützen sollen. (red, 9.11.2021)