In Kiew versammelten sich Demonstranten , um gegen den Versuch des belarussischen Präsidenten Alexander Lukaschenko zu protestieren, Polen und die EU mit illegalen Einwanderern und einer möglichen Umleitung von Einwanderern in die Ukraine zu terrorisieren, wie die Aktivisten mitteilten.

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Manchmal muss man sich ehrlich Rechenschaft abgeben, die Fakten unvoreingenommen prüfen, sich von Illusionen befreien und zu einer realistischen Analyse kommen.

Im Fall von Europa heißt das: erkennen, wer ein Feind Europas ist.

Kein Konkurrent im freien Wettbewerb, kein fairer Gegner, kein anstrengender, aber letztlich vernünftiger "Partner", sondern: ein Feind.

Belarus ist ein Feind Europas. Die Diktatur des Herrn Lukaschenko versucht, die EU zu destabilisieren, indem er aktiv Flüchtlinge aus dem Nahen Osten ins Land lockt, sie an die Grenze zu Polen und Litauen karrt und dort in eine ausweglose und menschenrechtswidrige Situation lockt. Von seinem stalinistischen Standpunkt aus gesehen stimmt das für Lukaschenko sogar. Immerhin hat die EU die brutal unterdrückte demokratische Opposition in seinem Land unterstützt und ihn mit Sanktionen belegt.

Aber Lukaschenko hat auch einen "Freund". Der russische Langzeitpräsident Wladimir Putin ermöglicht ihm ganz schlicht das Überleben. Und er mäßigt ihn nicht in seinem Treiben auch gegen die EU, sondern bestärkt ihn. Auch Putin ist an einer Destabilisierung der EU interessiert, und er betreibt sie auch aktiv durch Cyber-Warfare und Ähnliches. Ist das die Handlungsweise eines "Partners" oder eines Konkurrenten oder wenigstens eines Gegners? Oder ...? (Hans Rauscher, 10.11.2021)