Lee "Scratch" Perry grüßt aus der Nachwelt.

Foto: We Are Busy Bodies

Idles – Crawler

Die Idles aus dem britischen Bristol richten sich im Lockdown neu aus. Zwar hört man noch immer die alten Einflüsse, die die Band vor allem live zu einer gezielt unkontrollierten Waffe machen. Nick Caves The Birthday Party wird ebenso verwurstet wie diverse brutalere Postpunkhelden aus den 1980er-Jahren, etwa The Fall. Allerdings haben sich in die Songs von Crawler (Partisan Records) nun zwischen all der schlechten Laune auch Melodien, ruhigere Töne und ein wenig Soul eingeschlichen. Man höre nur The Beachland Ballroom.

IDLES

Lee "Scratch" Perry's Guide To The Universe

Der Ende August im Alter von 85 Jahren gestorbene Reggae- und Dub-Großmeister Lee "Scratch" Perry war bis zuletzt aktiv. Für Lee "Scratch" Perry's Guide to the Universe (We Are Busy Bodies) arbeitete er gemeinsam mit der kanadischen Dröhn-Metal-Band New Age Doom. Diese kombiniert schwere Dub-Rhythmen mit Fusion von Miles Davis sowie mit schweren Gitarrenakkorden, die man seit Black Sabbath kennt. Saxofonist Donny McCaslin von Bowies Blackstar ist mit an Bord. Darüber predigt und brabbelt der Meister aus dem psychedelischen Paralleluniversum.

New Age Doom

The Monsters – You're Class, I'm Trash

Die alten Herren von The Monsters aus der Schweiz um Reverend Beat-Man prügeln auf ihrem neuesten Album You’re Class, I’m Trash (Voodoo Rhythm) so heftig und charmant wie in Jugendtagen ihren trashigen und punkigen Sixties-Garagen-Rock-'n'-Roll in die Welt. Gefangene oder Soli werden nicht gemacht. Unbelehrbar und zeitlos schön. Die Tonqualität ist wie immer ausreichend. Schlagt sie nieder mit Gebrüll. Dank Perlen wie Electro Bike Asshole, Get Drunk On You oder Yellow Snow Drink fliegen ihnen ohnehin die Herzen zu.

VOODOO RHYTHM RECORDS

(Christian Schachinger, 16.11.2021)